Meine Freundin, die viele Jahre in England lebte, bekam die Möglichkeit für ein halbes Jahr nach Amerika zu gehen und nachdem ich noch nie über den großen Teich geflogen war, beschloss ich sie auch dort zu besuchen. Ein Freund, der meine Pläne mitbekam, war hellauf begeistert und entschied sich der Reise im August anzuschließen.
Wir starteten von Linz und kamen nach unendlich vielen Stunden am Flughafen LAX an, um dort etlichen Sicherheitskontrollen über uns ergehen zu lassen, bis wir mit dem Leihauto noch 140 km in das kalifornische Santa Barbara zu fahren hatten. Der Yachthafen liegt malerisch in den Santa Ynes Mountains eingebettet und der unweite Sterns Wharf ist der älteste Holzkai der USA. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt das Gerichtsgebäude County Courthouse, welches eine spanisch-maurische Architektur aufweist und die vom Franziskanerorden gegründete Mission Santa Barbara. Die weißen Sandstrände mit ihren Life Guard Hütten und sexy Rettungsladies davor, erinnerten an die Serie Baywatch.
Das 1 ½ h entfernte Venice Beach bot eine bunte Vielfalt, wie man sie nur aus Amerika kennt. Graffitis an den Hauswänden, Straßenkünstler, die Kunstwerke aus Sand schafften oder ihre Bilder verkauften, Strandmusiker und natürlich Sportplätze als auch der bekannten Muscle Beach, wo Männer stolz ihren Luxuskörper präsentierten.
Danach ging es nach Los Angeles, das amerikanische Filmzentrum schlechthin, wo wir am Walk of Fame spazierten und auch zu den bekannten weiĂźen Lettern des Hollywood Schilds fuhren. Von dort aus sah man die Metropole mit knapp 4 Millionen Einwohnern vollkommen im Smog gehĂĽllt. Bevor wir zurĂĽckkehrten, kurvten wir noch durch das noble Beverly Hills, wahrscheinlich an irgendeinem Haus von einem Promi vorbei.
In mehrstündiger Fahrt querten wir den Bundesstaat Nevada, um das in der Mojave-Wüste liegende Las Vegas kennenzulernen. Diese surreale Stadt bot entlang des Strips unzählige Hotels mit Nachbildungen wie Paris samt Eiffelturm, Venedig mit seinem Canale Grande oder aber auch Ägypten. Natürlich mussten auch die einarmigen Banditen in der Casinometropole probiert werden. Wenn man aus dem stark klimatisierten Hotel kam, hatte man das Gefühl, ein Föhn würde einem ins Gesicht blasen, hatte es doch 42 °C. Von einer Reise ins 50 °C heiße Death Valley ließen wir daher ab. Mit einem Kleinflugzeug flogen wir über den Hoover Dam zum spektakulären Grand Canyon, der mit seinen rötlichen Gesteinsschichten nicht grundlos zu den größten Naturwundern zählt.
Nochmals 6 h Autofahrt waren nötig, um zum Sequoia-Nationalpark zu gelangen, der gemeinsam mit dem Kings-Canyon-Nationalpark die unglaubliche Fläche von 3.500 km² einnimmt. Die dort vorkommenden Riesenmammutbäume erreichen Höhen von 80 m. Der 83,8 m große General Sherman Tree ist der voluminöseste Baum der ganzen Welt und 2.500 Jahre alt.
Man kann ein Fan der Amerikaner sein oder nicht, aber das Land hat auf jeden Fall unglaublich viel zu bieten!
© Sylvia Eugenie Huber 2021-02-26