Alexander Lucas

Horst Sammet

von Horst Sammet

Story

Gern erinnern wir uns an schöne Tage in der Bodenseeregion, besonders im Frühjahr, wenn die Bäume blühen und es so gut duftet. Aber auch der Sommer mit der Urlaubszeit und der Herbst mit Ernte- und Lese-Zeit haben ihren Reiz.

Genug geschwelgt, das Kulinarische rückt wieder in den Vordergrund und mit Birnen der Sorte “Alexander Lucas” vom Bodensee, die einen festen Biss haben, starte ich mein Programm. Zitronen spielen auch eine Rolle und deshalb sind sie ebenfalls erwähnenswert, auch wenn sie auf dem Foto schon verbacken sind.

Für meinen Teig nehme ich 150 Gramm feines Mehl, 90 Gramm kalte Butter, 70 Gramm Zucker, ein ganzes Ei, sowie eine Prise Salz. Diese Zutaten werden von mir in einer Schüssel mit den Händen zu einem Mürbeteig verknetet, Anschließend einen Deckel auflegen und erst einmal in Ruhe lassen, am besten einen ganzenTag lang – wenn möglich.

Ich schäle 3 Alexander-Lucas-Birnen der Klasse I mit einer Größe von 65/77 mm, viertele und raspele sie. Hinzu kommt das Fruchtfleisch und der Saft von 2 Zitronen, sowie ein Stückchen gepresster Ingwer. Als Ergänzung folgen 50 Gramm Zucker oder 1 Esslöffel Honig. Nun darf das Ganze für eine halbe Stunde vor sich hinköcheln.

Da nun alles im Laufen ist, schaue ich mal zum Briefkasten und werde mit meinem früheren Arbeitskollegen, dem Postler Oliver (den aber alle nur Oli nennen), noch ein bisschen Fachsimpeln. Oft wird uns Männern nachgesagt, dass wir zu viel ratschen würden. Das stimmt aber nicht, bei uns heißt das “Fachsimpeln”, Ja, so ist das eben. Schade, mein neues Buch von story.one hat er wieder nicht dabei, obwohl ich es schon vor 5 Wochen bestellt habe. So eine lange Wartezeit kommt selten vor und ich habe es schon mal erlebt, dass mein Buch eine Woche nach Druckauftrag bei mir ankam.

In der Wohnung duftet es zwischenzeitlich schon nach Birnenmus und ich überlege was noch zu tun ist. Es gibt so viel zu erledigen, aber halt ganz wichtig, der Kuchen sollte schon lange im Ofen sein. Vor lauter fachsimpeln habe ich die Zeit vergessen, nun aber hurtig ans Werk.

In meine Springform kommt, ganz vornehm, ein rundes Backpapier mit hohem Rand. Vom Mürbeteig gut ⅔ Teig abnehmen und damit den Boden belegen, inklusive kleinem Rand. Danach noch etwas Semmelbrösel zum Aufsaugen der Flüssigkeit auf den Teigboden und dann die Fruchtmasse darauf. Das restliche Teig-Drittel vermische ich solange mit Mehl, bis feine Streusel entstanden sind, die dann auf die Obstmasse gestreut werden. Nun bei 190°C Heißluft gut 50 Minuten goldgelb backen.

Meine Liebste fragt schon, wann der Kuchen fertig ist, weil er schon so gut duftet. Wir widmen uns in dieser Wartezeit den verschiedenen Hausarbeiten und so vergeht die Zeit schnell, bis die Backzeit abgelaufen ist. Bei einem Haferl Milchkaffee lassen wir uns den noch lauwarmen Kuchen munden, freuen uns über das gelungene Werk und stellen fest: Mit den richtigen Zutaten ist ein Birnen-Zitronen-Kuchen sehr einfach zuzubereiten und schmeckt ausgezeichnet.

© Horst Sammet 2022-10-14

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