Angst

Ich hatte schon immer fürchterliche Angst im Dunkeln, fast nur schwarz vor Augen zu haben und dann diese Geräusche, die sich anhörten, als würde ein ungeladener Gast bei dir sein, schrecklich. Doch wieso musste ausgerechnet jetzt ein Stromausfall passieren, gerade eben saß ich im Licht meiner Zimmerlampe und schaute einen Film mit dem Titel “don’t look up” und nun saß ich hier, im Dunkeln und konnte meine eigenen Hände kaum erkennen.

Jetzt ist es wohl passiert und ich musste mich damit abfinden, doch gruselig war es schon, einfach so ist das Licht und der Fernseher ausgegangen und lassen sich nicht mehr einschalten und nun musste ich warten bis die Stadt dieses Problem fixte. Ich setzte mich erst mal aufrecht hin und beruhigte mich erst mal mit meinen Übungen, die mir meine Therapeutin empfohlen hatte, ganz tief atmete ich ein und hielt die Luft an, dann lies ich sie wieder frei und atmete langsam wieder aus.

So ein misst aber auch diese Übungen bringen doch nichts, ich war immer noch in völliger Panik und mein Herz raste wie verrückt. Was, wenn es doch kein Stromausfall in der ganzen Stadt war und ein unerwünschter Gast sich rein schleichen würde nur, um mir eine Waffe vor das Gesicht zu halten und um Geld zu betteln.

Ich muss mich endlich trauen aufzustehen und nach gucken, ob auch andere das Problem haben wie ich, nur wie? Ich traute mich nicht ein Stück zu rühren, sogar meine Atmung versuchte ich zu dämpfen, damit mich die Geister meiner Gedanken nicht hören konnten. Verflixt nochmal ich muss mich jetzt aufzwingen, aufstehen und nach draußen gehen um meine Nachbarn zu Fragen, ob sie nun dasselbe Problem hatten wie ich.

Ich erhob mich endlich und die Angst wurde größer, doch jetzt sollte mich das nicht mehr hindern, dachte ich zumindest. Einen schritt nach dem anderen setzte ich und die Tür nach draußen kam immer näher. Ich hätte es fast geschafft, bis ich ein Geräusch von draußen hörte und wieder mehr Panik bekam als zuvor.

Meine Füße verwurzelten sich im Fußboden und ich konnte keinen einzigen schritt mehr machen, dabei war diese verdammte Tür nicht mehr weit weg, ein paar schritte noch und ich wäre da gewesen, doch nein meine Angst hielt mich im Schach und ich konnte nun wirklich nur hoffen das dieses Licht bald wieder angeht und mich nicht eine Panikattacke einholte.

Minuten vergingen und ich stand immer noch an der gleichen stelle ohne auch nur an etwas anderes zu denken als an die Dunkelheit und das Geräusch. Man ist mir das peinlich, nun steh ich hier und bewege mich kein Stück, weil ich Angst vor einem Geräusch hatte, was ich nicht zuordnen konnte und selbst wenn, wäre ich trotzdem in meiner ängstlichen Verfassung stecken geblieben.

Endlich wurde das Licht wieder angeknipst und meine Augen mussten sich erst an die Helligkeit gewöhnen, genauso wie meine Angst, die nach und nach endlich verschwand und ich normal wieder gehen konnte. Ich ging also zurück zum Zimmer und guckte friedlich den Film zu Ende den ich angefangen habe, zu schauen.