Atlantis in deinen Augen

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir uns schon sehr lange kennen, vielleicht schon seit Äonen von Jahren – aus einer Zeit, als es für gewöhnlich noch Fußspuren im Sand gab, und mein Blick sich gegen die Sonne richtete, wollte ich wissen, wie lange das Abendrot noch auf sich warten ließ.

Sobald die Sonne unterging, war die Arbeit getan. Die Netze eingeholt. Dann kam unsere Zeit.

Wir schmiegten uns in der bescheidenen höhlenartigen Behausung, die wir unser Heim nennen durften, eng aneinander. Nur du und ich.

Jede noch so kleine Berührung zwischen uns zog eine Welle von Emotionen nach sich.

Jedes gesprochene Wort war schon fast zu viel.

Von draußen hörten wir die Meeresbrandung, als sie das Ufer der Steilküste überrollte.

Jede Nacht hielt ich dich in meinen Armen, und doch warst du es, der mir den Halt gab.

Durch unsere Emotionen und Gedanken tief in Übereinstimmung miteinander verbunden gingen wir ein großes Stück unseres Lebensweges gemeinsam.

Irgendwann damals musste ich dich gehen lassen. Du wolltest deine ganz eigene Welt für dich erobern.

Seit dieser Zeit gab es unzählige Sonnenuntergänge und unzählige Leben für mich und auch für dich.

Heute ist der Tag, an dem ich dir zum ersten Mal in DIESEM Leben begegne.

Unsere Blicke treffen sich. Mein Herzschlag setzt einen Moment lang aus.

Du streichelst meine Seele.

Und wenn ich in deine Augen schaue, sehe ich Atlantis.