Bakterien

G.F. Stöger

von G.F. Stöger

Story
2020

Der Begriff ist leider negativ besetzt, speziell seit Corona – obwohl das ja ein Virus ist und DAS ist ganz was anderes. Wobei wiederum im Volksmund beide Begriffe wie es dem guten Hirn gerade beliebt verwendet werden. Das ist eine 50:50-Chance den richtigen Begriff zu erwischen. Zum Glück geht’s da nicht um die Millionen-Frage. Es gibt jedoch sooo viele gute Bakterien, ohne die wir gar nicht leben könnten.

In unserem Darm leben Millionen wenn nicht Milliarden kleiner Helferlein, die dafür sorgen, dass die zu uns genommene Nahrung ordentlich verdaut, aufgespalten und der Energieversorgung zugeführt wird. Wie wichtig deren Gleichgewicht und Nicht-Überversorgung durch Zucker ist, merken wir erst, wenn uns übel wird, Krämpfe in Magen oder Darm bis hin zu Durchfall und Kotzen (=Übergeben) uns das Leben vermiesen.

Wo die Guten sind die Schlechten nicht weit … alte Lebensweisheit. Ich bin aber keine Bauernkalender-Leserin. Im Haushalt beispielsweise lauern Hinterhalte in Form von Salmonellen und so wische ich brav die Arbeitsfläche und wasche mir nach Kontakt mit rohen Eierschalen fleißig die Hände.

Wir machten die letzten Tage leider zweimal Bekanntschaft mit den Schurken des Universums. Am ersten Abend hatte mein Götter-Gatte die schmackhafte Idee, Zwetschkenknödel zum Abendessen zu bereiten. Der heurige Jahrgang ist noch nicht voll gereift. Null Problemo. Im Gefrierschrank harren noch Päcklein der Vorjahre darauf, verarbeitet zu werden. Gesagt getan. Sie schmeckten himmlisch mit besonders viel Brösel dazu. Fast alle 16 Stück verputzt, waren alle satt.

Kurz vor der Bettzeit klagten die Kinder plötzlich über Bauchweh und Durchfall. Und auch uns brummelte der Magen. Nun, was soll ich sagen … es dauerte, bis die 2 Racker schliefen. Zum Glück war am nächsten Tag wieder alles ok.

Der Tag am See endete wie vorhin beschrieben mit einem traumhaften Sonnenuntergang. Leider endete der Tag danach nicht gleich im kuscheligen Bett. Nein. Er endete für die Kinder und mich auf der Toilette (Diagnose: Durchfall). Glücklicherweise leben wir im Luxus zwei davon installiert zu haben. Dem Papa brummelte zwar der Magen mit entsprechend starken Winden, das WC blieb jedoch zum Glück uns vorbehalten. Die weise Hausfrau und Mutter hat eine gut gefüllte Apotheke, die sofort konsultiert wurde. Das Hausmittelchen Schnaps war den Erwachsenen bestimmt. Um 23 Uhr beide Nachwüchsler im Bett, dauerte der Eintritt der Wirkung des Schnapses bis nach Mitternacht.

Am nächsten Tag war (fast) wieder alles gut. Nur der Hausmittel-Einsatz musste aufgrund von neuerlichen Bauchschmerzen mütterlicherseits bereits um 5 Uhr früh wiederholt werden. Und nochmals um 7 und 9 … (Reparatur-Schnaps sozusagen). Bis nach Mittag war auch Mama fit und man rüstete sich für einen neuerlichen Badetag mit Grillen.

Die Quintessenz? Nach offenbar zu viel Grillgut, Cider und Radler ruft die Schnapsflasche … bis morgen ist es wieder gut!

© G.F. Stöger 2020-08-01

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