Big City Survival: »Nahrungsbeschaffung«

Peter Maier

von Peter Maier

Story

Hier ein kleiner Vorgeschmack auf mein Buch »Big City Survival – Im Großstadtdschungel (über)leben«:

[S]obald du die richtigen Plätze in deiner Nachbarschaft kennst, kannst du im Freien recht zielgerichtet shoppen, auch in der Stadt! Der QR-Code am Ende des Kapitels führt dich zu einer Empfehlung von Erika, der Homepage der App »Mundraub«. Hier teilen Nutzer per Landkarte die Standorte von Bäumen, Sträuchern und dergleichen. Bevor du nach draußen stürmst, ein paar Sammel-Grundregeln:

  • Sammle nur, was du kennst und eindeutig bestimmen kannst. Stell sicher, dass du je Art über die Top-Verwechslungsgefahren Bescheid weißt. Kräuterpädagoginnen wie Erika (memento-flora.de) geben Kurse dazu.
  • Checke mehrere Merkmale und verlasse dich z.B. nicht nur auf deinen Geruchssinn. Nach einer halben Stunde Bärlauch pflücken riecht alles nach Bärlauch.
  • Sammle am besten jede Art in einem separaten Behältnis und prüfe daheim bei gutem Licht, ob es optische Ausreißer gibt.
  • Sammle mit Abstand zu Wegesrändern und nur gesunde, unauffällige Exemplare.
  • Privatgrundstücke, Nationalparks und Naturschutzgebiete sind tabu, aber in öffentlichen Parkanlagen, Forsten und Landschaftsschutzgebieten darfst du sammeln.
  • Sammle nur, was du für dich selbst brauchst, und lass mehr übrig (BNatSchG §39 Abs. 3).
  • Sammle verteilt, d.h. lieber von fünf Bäumen je einen Apfel als von einem Baum fünf.

Meistens erledigt Erika diese Art »Einkäufe«, aber die folgenden Klassiker erkenne selbst ich. Dazu sind sie ergiebig und wachsen fast überall in Deutschland:

  • Die Brennnessel hört auf zu brennen, wenn man sie trocknet, platt walzt oder erhitzt. In Öl angebraten taugt sie als Gemüse zu fast jedem Gericht. Brät man nur die Blätter mit etwas Würze, hat man die beste Sorte Chips, die ich kenne. Optisch kann man die Brennnessel mit der Taubnessel verwechseln. Die brennt aber nicht und ist zudem auch essbar.
  • Nahezu unverwechselbar ist der Giersch, wenn man sich an die 3×3-Formel hält; dreikantiger Stiel, dreigeteiltes Blatt, wobei mindestens das mittlere Teilblatt wieder dreigeteilt ist. Junge Blätter frisch in den Salat oder aufs Brot schmeißen, ältere andünsten. Den Giersch findest du, wie auch die Brennnessel, fast überall und das ganze Jahr über.
  • Im Frühjahr und Sommer ergänzen junge Löwenzahnblätter und -blüten den Salat.
  • Ein weiterer Salatkandidat im Frühjahr sind junge Lindenblätter. Später werden sie zäh, dann kannst du aber die Blüten essen. Die Linde ist der klassische Stadtbaum; ich wette, du kennst eine.


Landwirtschaft

Noch zuverlässiger sammelt es sich, wenn die Pflanzen direkt zu Hause wachsen…

Lust auf mehr Überlebenstipps? Über mein Autorenprofil gelangst du zum Buch!


© Peter Maier 2024-09-10

Genres
Lebenshilfe
Stimmung
Komisch, Informativ, Inspirierend