Code Noir: Mord im Netz der KI (Teil 20)

Kreative-Schreibwelt

von Kreative-Schreibwelt

Story

Plötzlich schoss ein Schatten über mir vorbei – schneller als ein Gedanke. Im Bruchteil einer Sekunde tauchte eine der Drohnen auf, schwebend wie eine tödliche Mücke, ihre Waffen auf mich gerichtet.

»Nicht gut!«, rief Kai plötzlich. »Die Drohne hat dich entdeckt! Und rate mal, was jetzt kommt? Genau, eine Kugelhagel-Extravaganza.«

»Perfekt!« Ich sprang hinter einen rostigen Container, gerade rechtzeitig, bevor eine Salve die Stelle traf, an der ich vor Sekunden gestanden hatte. Funken stoben auf, Beton zersplitterte, und ich warf mich flach auf den Boden. »Könntest du bitte irgendwann diese Dinger übernehmen?!«

»Arbeite dran!« Kai klang jetzt frenetisch, aber konzentriert. »Gib mir 30 Sekunden.«

»Ich hab vielleicht zehn.«

Einer der Männer tauchte plötzlich um die Ecke auf, er hatte mich entdeckt. Wir hielten für einen Moment inne, ein kurzer Augenblick des Zögerns, dann hob er seine Waffe. Ich drückte ab. Zwei Schüsse, und er fiel rückwärts in den Matsch, seine Waffe schlitterte aus seinen Händen.

»Schöner Schuss«, kommentierte Kai, seine Stimme eine Mischung aus Bewunderung und trockener Nonchalance. »Aber es sind noch fünf übrig. Oh, und die Drohnen sind bereit, dir den Rest zu geben. Also, ja … vielleicht beeilen?«

»Mach schneller.« Ich blickte kurz um die Ecke, sah die restlichen Männer sich auf mich zubewegen, gut organisiert, Gewehre im Anschlag.

»Noch fünf Sekunden«, zählte Kai runter, während die Drohne direkt über mir schwebte, ihr Summen wie das leise Flüstern des Todes. »Drei… zwei…«

Und dann – absolute Stille.

Die Drohne hing reglos in der Luft, wie eingefroren.

»Hab sie«, verkündete Kai triumphierend. »Die anderen sind gleich auch Geschichte.«

Die Drohne drehte sich plötzlich um und eröffnete das Feuer auf die Männer, die mich umstellen wollten. Kugeln flogen, und bevor ich mich versah, lagen sie einer nach dem anderen am Boden. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich das Blatt gewendet.

Ich trat vorsichtig hinter dem Container hervor, meine Waffe noch immer in der Hand. Der Regen prasselte unaufhörlich auf die toten Körper um mich herum, ihre Gewehre im Schlamm vergraben.

»Das war knapp«, sagte Kai. »Aber ich hab dir doch gesagt: Ich lass dich nicht sterben.«

»Das weiß ich zu schätzen.« Ich wischte mir den Regen aus dem Gesicht und ging vorsichtig weiter. Die Gefahr war nicht ganz vorbei, aber ich war zumindest aus der Schusslinie – für den Moment.

© Kreative-Schreibwelt 2025-02-05

Genres
Science Fiction & Fantasy
Stimmung
Abenteuerlich, Herausfordernd
Hashtags