Deine Art zu lieben

Es ist nicht meine Art zu lieben, sondern deine Art.

Wir lieben verschieden und doch gibt es da Momente, wo wir uns begegnen, wo wir uns berühren. Das ist dann wie eine Explosion. Kein kämpferischer, nein, ein lebendiger, schwungvoller, fröhlicher, sinnlicher Ausbruch.

In der Zwischenzeit treffen sich nur unsere Seelen und kommunizieren miteinander und unsere Gedanken fliegen hin und her. Getrennt und doch irgendwie zusammen. Solange es gut tut, solange es wärmt.

Es ist deine ganz eigene Art mich zu lieben. Doch sie passt genau zu meiner. Sie berührt mich und ab und zu tut sie auch weh. Du empfindest manches Mal anders, drückst dich nicht so ernsthaft aus, verschleierst deine Gefühle hinter einem Gespinst aus schweigenden Worten.

Du musst dich erst an meine Art gewöhnen, sie ist dir bis dato unbekannt. Sicher, sie gefällt dir, doch sie macht dir etwas Angst, weil dir diese Art zu lieben, noch nie angeboten wurde. Und weil du sie nicht mit dieser Intensität beantworten kannst, bist du verunsichert, ob sie genug ist für mich.

Dein Körper, deine Hände, dein Mund haben keine Probleme damit. Sie geben Zärtlichkeiten in Hülle und Fülle und sie genießen es. Ich mag deine besondere Art, mir Lust zu schenken und deine herrliche Leidenschaft mit mir zu teilen. Deine unermüdlichen Versuche mir Befriedung zu verschaffen. Du lässt mich abheben und alles ist so einfach und leicht.

Unsere Art zu lieben ist geprägt von unseren Leben und unsere Leben sind so different. Du warst immer im Vordergrund und ich im Hintergrund. Jetzt im Alter verrücken sich die Linien etwas. Ich bin im Begriff vorwärts zu streben und du, dich ein klein wenig nach rückwärts zu begeben. Vielleicht treffen wir uns noch irgendwann in der Mitte?

Unsere Liebe besteht zurzeit in der Fantasie und sie lebt von den Erinnerungen und von der Sehnsucht. Doch deine Art zu lieben ist nicht besser oder schlechter als meine, halt nur anders. Seit ich dich kenne, ist so und so alles anders.