Das das narzisstische Verhalten in wesentlichen Merkmalen mit der traditionellen Männerrolle (Patriarch) verbunden ist, ist diese Störung bei Frauen eher selten zu finden.
Die Betroffenen (Partner) passen sich an die Erwartungshaltung des Narzissten an- und suchen zunächst bei sich selbst die Ursache für die Misere. Aufgrund gering ausgeprägten Selbstvertrauens ist der Narzisst süchtig nach Bestätigung von aussen.
Der Narzisst ist der typische „Mister Wichtig“. Am besten gefällt er sich in der Rolle des Retters. In der Partnerschaft bevorzugt der Narzisst folgende Rollenteilung – er bestimmt und führt, sie macht sich und die Wohnung hübsch für ihn. Frau und Kinder sieht er als seinen Besitz an und führt sie und ihre Leistungen, die er ihnen autoritär abverlangt, stolz vor. Die Kinder merken es nicht gleich, dass sie für seine Lügen und Machenschaften nur benützt werden, da der Vater natürlicherweise eine Vertrauensperson darstellen soll.
Was seine Mitmenschen – insbesondere die eigene Familie – in die Verzweiflung treibt, sind seine Stimmungsschwankungen. Eben noch der liebe Partner oder Vater, ein Blick, eine Geste, die er als nicht Beachtung seiner Person empfindet, von einer Sekunde zur anderen zu Aggressivität bis hin zu körperlicher oder psychischer Gewalt führen.
Damit und mit seinem Beleidigtsein erzeugt er Anpassungsdruck und ein Klima der Anspannung. Überhaupt neigt er zu dramatischen Gefühlsausbrüchen und Redeschwall, egal ob er liebt, trauert oder gekränkt ist. Selbstkritik ist ihm fremd, schuld – wahlweise dumm oder unfähig sind immer nur die anderen.
Süchtig nach Anerkennung kauft er teure Geschenke, inszeniert dramatische Liebesbekundungen, die nicht selten an den Wünschen und Interessen der so von ihm „Verwöhnten“ Mitmenschen vorbeigehen.
Nach aussen erwirbt er sich dadurch den Ruf des „guten Partner“ (was der alles tut für seine Frau). In seiner Egozentrik ist es dem Narzissten nicht möglich, die wirklichen Bedürfnisse seiner Mitmenschen zu erkennen, immer wieder überschreitet er deren Grenzen, mischt sich überall ein, bewertet ständig, gibt ungefragt Ratschläge und sein Wissen zum Besten, gleichzeitig schimpft er über Alles und Jeden.
Andere anzuerkennen fällt ihm schwer.
Gerne umgibt sich der Narzisst mit Menschen, die ihm unterlegen oder abhängig von ihm sind. Echte Freunde hat er selten, Liebesbeziehungen scheitern.
Der Narzisst stirbt einsam, auch seine Kinder kommen eines Tages drauf und werden den Kontakt abbrechen.
© 2020-05-31