Der neue Mann in meinem Leben

Nun ist es doch soweit und ich habe seit März 2023 einen neuen Mann in meinem Leben. Heinrich ist schon etwas älter und hat die eine oder andere Macke, doch wer hat diese nicht nach einem bewegten Leben? Ihm fiel der Abschied aus Mönchengladbach schwer, wo er sein bisheriges Leben verbrachte. Dies dauert immerhin schon 53 Jahre an. Dass er Mönchengladbach nicht verlassen wollte, zeigte er deutlich, indem er sich weigerte, mit mir die Stadt und seine bisherige Familie zu verlassen.

Bei einem weiteren Stopp wollte er noch immer nicht weiter in den Norden, doch dies war das letzte Aufbäumen, bevor er sich zu seinem Bruder Jansson und seiner Schwester Tilly gesellte und sich auf neue Abenteuer mit mir freuen kann.

Zur Versöhnung gab es nicht nur neue Reifen, sondern auch eigenhändig gestrahlte und lackierte ATS-Felgen, damit es gleich nach Holland zum IKW-Treffen gehen kann.

Bis zu Heinrich war ich eine überzeugte Käferfahrerin und genoss es, dass der kleine Käfer jedem ein Lächeln auf die Lippen zaubert, der ihn sieht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass dies bei einem Typ3 auch so sein würde. Da ich den Typ3 im Gegensatz zum Käfer nicht schon seit meiner Kindheit kannte, höre ich nun die Geschichten der Menschen, die „damals auch so einen hatten“, sehr gerne. Ob der Postbote, der jahrzehntelang mit seinem Variant die Post brachte oder die Familie, die mit dem Stufenheck immer nach Italien auf dem Campingplatz war, die Geschichten sind genauso vielfältig und interessant, wie das Auto selbst.

Mein Heinrich gesellt sich nun als großer Bruder zu meinen Käfern und die Entscheidung, mit welchem Auto ich fahre, fällt jeden Tag schwer. Jedes Fahrzeug hat seine Vor- und seine Nachteile, während Heinrich aufgrund seines Baujahres 1970 schon Anschnallgurte haben muss, genieße ich im Käfer den Luxus, nicht von einem Anschnallgurt in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Dafür ist das Einkaufen mit Heinrich so easy, wie ich es nie gedacht hätte. Nicht nur das Platzangebot überzeugt, sondern auch der gerade Kofferraum, der keine unnützen Winkel, Ecken und Kanten hat.

Besonders freuen mich die kleinen zusätzlichen Gimmicks, die das Leben leichter machen, wie zum Beispiel: der regelbare Scheibenwischer, die Leuchte im Kofferraum oder die Anschnallgurte der Rückbank mit Rolle.

Noch einmal ein großes „Danke“ an Frank und Stefanie, dass sie sich von ihrem Schätzchen getrennt haben und ihn in meine Hände übergeben haben.