Der Pakt mit Malphas

Die Nacht war still, nur das sanfte Flüstern des Windes drang durch das offene Fenster von Ezras bescheidenem Zimmer. Er saß auf dem Rand seines Bettes, die Gitarre fest umklammert, und ließ seine Finger über die Saiten gleiten, während er melancholische Melodien spielte. Sein Herz war schwer von Sehnsucht und Einsamkeit, als plötzlich ein Schatten in der Ecke des Raumes auftauchte.

Malphas, der Dämon der Verlockung, stand vor ihm in seiner ganzen finsteren Pracht. Seine Augen glühten wie Kohlen, und sein Lächeln war voller Versprechen. „Ezra“, begann Malphas mit einer Stimme, die wie giftiger Honig klang, „ich kann dir alles geben, wonach du dich sehnst. Ruhm, Macht, Unsterblichkeit. Alles, was du tun musst, ist, einen Pakt mit mir zu schließen.“

Ezra spürte ein Kribbeln in seinem Inneren, eine Mischung aus Furcht und Verlangen. Die Versuchung war überwältigend, und doch zögerte er. Er wusste, dass solche Deals immer einen Preis hatten, einen Preis, den er vielleicht nicht zu zahlen bereit war. Doch seine Gier nach Anerkennung und Erfolg überwog seine Bedenken.

Zitternd griff er nach einem Dolch, der auf seinem Nachttisch lag, und schnitt sich die Handfläche auf. Das Blut tropfte auf das Pergament, als er mit zitternder Hand seinen Namen daruntersetzte. Der Pakt war besiegelt.

Von diesem Moment an änderte sich alles. Ezras Musik wurde mächtiger, hypnotischer, und die Menschen strömten in Scharen zu seinen Konzerten. Doch je mehr er spielte, desto mehr spürte er, wie ein Teil seiner Menschlichkeit schwand. Seine Lieder waren nicht mehr nur Musik, sie waren dunkle Beschwörungen, die die Seelen der Zuhörer gefangen nahmen.

Als Ezra nun in seinem düsteren Kerker saß, von der Dunkelheit umhüllt, erkannte er die Tragweite seines Handelns. Er hatte seine Seele an Malphas verkauft und war selbst zu einem Dämon geworden. Der Schmerz der Erkenntnis schnürte ihm die Kehle zu, und er wusste, dass er einen Weg finden musste, um sich von diesem Fluch zu befreien.

Mit zitternden Fingern griff Ezra nach seiner Gitarre und begann zu spielen. Die Klänge füllten den Raum und drangen bis in die tiefsten Winkel seiner düsteren Seele vor. Inmitten der düsteren Melodien schwor er sich, dass er einen Ausweg finden würde, dass er den Pakt mit Malphas brechen und seine verlorene Menschlichkeit zurückgewinnen würde.