von Ina Rück
Jeder Ort, den ich betrete, fühlt sich wie ein neues Kapitel in einem unendlich langen Buch an. Ich bin ein Weltenbummler, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, dem nächsten Horizont. Die Welt ist so groß, so vielfältig, und ich möchte so viel wie möglich davon sehen. Jede Reise ist wie eine Entdeckung – nicht nur der fremden Orte, sondern auch von mir selbst.
Ich habe schon viele Länder besucht, Städte erkundet, in denen der Duft von exotischen Gewürzen die Luft erfüllt, und bin durch Dörfer gewandert, in denen das Leben langsamer scheint, fast schon friedlich. Die Geräusche und Farben, die Menschen, die ich treffe – sie hinterlassen Eindrücke, die ich nicht mehr vergesse. Ob es nun die lebhaften Märkte in Marrakesch sind, die ruhigen Tempel in Japan oder das bunte Treiben auf den Straßen von Rio de Janeiro – jeder Ort hat seine eigene Geschichte, und ich bin ein unermüdlicher Erzähler.
Reisen bedeutet für mich nicht nur, die Welt zu entdecken, sondern auch, neue Kontakte zu knüpfen. Die Menschen, die ich auf meinen Reisen treffe, bereichern mein Leben auf eine Weise, die ich nie für möglich gehalten hätte. Ob ich mit einem Fischer in einem kleinen italienischen Dorf über das Leben spreche, mit einer jungen Frau in Bangkok über ihre Träume rede oder mit einem alten Mann in den Anden gemeinsam die Sonne untergehen sehe – all diese Begegnungen machen das Reisen zu einem tiefgreifenden Erlebnis. Sie sind wie kleine, bunte Mosaiksteine, die mein Bild von der Welt vervollständigen.
Und dann sind da noch die Postkarten. Für mich ist es eine Tradition, jede Reise mit einer kleinen Botschaft zu beenden, die ich nach Hause schicke. An meine Familie, an Freunde, an Bekannte – die Postkarten sind mein Weg, die Welt mit anderen zu teilen. Jeder Stempel, jeder kleine Gruß, der über den weiten Ozean reist, hat seine eigene Bedeutung. Oft schicke ich die Postkarten schon, bevor ich selbst den Ort vollständig entdeckt habe, als kleine Erinnerung daran, dass der Weg selbst genauso wichtig ist wie das Ziel.
Manchmal frage ich mich, warum ich immer weiterziehe. Warum ich nicht einfach an einem Ort bleiben kann, an dem es mir gut geht. Doch dann denke ich an all die Gesichter, all die Geschichten, die ich schon erlebt habe, und weiß: Das ist es, was ich brauche. Ich möchte nicht nur die Landschaft sehen, sondern auch die Menschen kennenlernen, ihre Geschichten hören und meine eigene Geschichte immer weiter fortschreiben.
Reisen hat mich gelehrt, dass es mehr gibt, als man in einem Leben erleben kann. Aber auch wenn ich irgendwann müde werde und der Drang, weiterzuziehen, nachlässt, werde ich wissen: Die Welt ist riesig, aber der wahre Schatz liegt in den Begegnungen, die wir auf unserem Weg machen. Und so werde ich immer ein Weltenbummler bleiben – nicht, weil ich die Orte sehe, sondern weil ich die Menschen treffe.
© Ina Rück 2024-11-25