Die Gespensterfrau vom Spreepark

Prinz Rupi

von Prinz Rupi

Story

In einem abgelegenen Teil Berlins liegt der verlassene Vergnügungspark Spreepark. Einst ein Ort voller Freude und Kinderlachen, ist er nun ein Schatten seiner selbst. Seit Jahren ist der Park geschlossen, die Fahrgeschäfte verfallen, und die Natur hat sich das Gelände zurückerobert. Doch es gibt Gerüchte, dass der Spreepark nicht so verlassen ist, wie es scheint.

Es war eine kühle, neblige Nacht im Oktober, als eine Gruppe von Freunden beschloss, den Geisterpark zu erkunden. Sie hatten Geschichten gehört von seltsamen Geräuschen und unheimlichen Erscheinungen. Bewaffnet mit Taschenlampen und einer Kamera machten sie sich auf die Geisterjagd

Als sie den Eingang des Parks erreichten, wurde ihnen ein unheimliches Gefühl bewusst. Die alten Tore quietschten leise im Wind, und der Mond schien durch die Wolken, warf gespenstische Schatten auf die verfallenen Attraktionen. Die Taschenlampen warfen lange, schwankende Strahlen in die Dunkelheit.

Das alte Riesenrad stand still und stumm, die Kabinen schaukelten leicht im Wind. Als einer der Freunde seine Hand auf die rostige Metallstruktur legte, hörte er plötzlich ein leises Flüstern, als ob jemand direkt hinter ihm stünde. Sein Herz klopfte schneller, aber er beschloss, nichts zu sagen, um die anderen nicht zu beunruhigen.

Die Schienen der Achterbahn waren von Efeu überwuchert. Die Freunde folgten den Schienen bis zu einem dunklen Tunnel. Lisa, die mutigste der Gruppe, entschied sich, den Tunnel zu betreten. Kaum war sie ein paar Schritte hineingegangen, hörte sie Schritte hinter sich. Doch als sie sich umdrehte, sah sie nur die besorgten Gesichter ihrer Freunde. Plötzlich flackerte das Licht ihrer Taschenlampe, und sie glaubte, für einen Moment eine Gestalt am Ende des Tunnels zu sehen.

Nachdem sie sich etwas beruhigt hatten, gingen sie zum alten Karussell, das einst das Herzstück des Parks war. Das Karussell selbst war mit Spinnweben bedeckt und die Farben längst verblasst. Plötzlich begann sich das Karussell langsam zu drehen. Die Melodie einer alten Spieluhr erklang, begleitet von einem leisen Lachen, das die Freunde erzittern ließ.

Plötzlich erschien in der Mitte des Karussells eine alte Frau mit wirrem Haar und durchdringendem Blick. „Ihr habt hier nichts verloren“, sagte sie mit einer Stimme, die so kalt war wie der Wind, der durch die Bäume pfiff. „Dieser Ort gehört den Vergessenen.“

In Panik rannten die Freunde in Richtung Ausgang, doch der Park schien plötzlich lebendig zu sein. Schließlich fanden sie den Weg zurück zu den Toren und verließen den Spreepark. Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie die Gestalt der Geisterfrau im Nebel verschwand.

Die Freunde schworen, nie wieder zurückzukehren und erzählten ihre Geschichte niemandem, aus Angst, für verrückt gehalten zu werden. Sie wussten, dass der Spreepark mehr war als nur ein verlassener Ort. Es war ein Ort der Geister, der verlorenen Seelen, die nicht zur Ruhe kommen konnten.

© Prinz Rupi 2024-07-03

Genres
Spannung & Horror
Stimmung
Abenteuerlich, Dunkel, Mysteriös, Dark, Adventurous
Hashtags
#lostplace, Storytelling, Mystery, Berlin, Verboten