von Harald Fiedler
An einen der vergangenen Sonntage saßen die beste Ehefrau und ich wieder im Gottesdienst und lauschten andächtig dem Evangelium.
Es ging um die Heilung des blinden Bartimäus. „Nah super, schon wieder eine der Behindertenheilungsgeschichten aus der Bibel“ dachte ich mir.
Für diejenigen, denen diese Geschichte nicht mehr ganz erinnerlich ist, hier die dementsprechenden Bibelstellen:
Markus 10,46-52
Lukas 18,35-43
Matthäus 20,29-34
Ich willl die Geschichte hier kurz zusammenfassen:
Jesus zog mit seinen Jungs, Mädls waren sicher auch dabei, aber die bleiben unerwähnt, nach Jericho. Wie immer hat sich eine Menschenmenge versammelt um ihm gaffend zu bestauhnen. Wer nicht gaffte und stauhnte war Bartimäus, ein blinder Bettler, der aber intuitiv mitbekam, dass etwas ungewöhnliches vorging und er erkannte, dass da jesus des Weges kam.
Da er die öde Bettlerei satt hatte und voll des Glaubens an diesen Mesias war rief er „Sohn Davids“, denn unter diesen Namen erkannten ihm die Menschen auch.
Die Menschenmenge war ungehalten und wollte ihm den Mund verbieten um nicht in der Gafferi gestört zu werdebn, aber Bartimäus erkannte seine Chance. Endlich wurde Jesus auf ihm aufmerksam und rief Barti zu sich. Bei Jeses angekommen fragte dieser Bartimäus „Was soll ich DIR tun“. Wegen der öden Bettlerei und einen besseren Leben rief er „Ich will wieder sehen“ und Jesus heilt ihm. Und Bartimäus folgte Jesus nach.
Soweit die Geschichte.
Da ich auch blind bin kann ich hier mitreden und dachte mir, was würde ich mir wünschen, wenn mich Jesus fragen würde: „Was soll ich DIR tun?“ Nach 2 000 Jahren haben sich die Einkommensmöglichkeiten und der soziale Status von blinden Menschen erheblich geändert, sodaß die Heilung eher am unteren Ende meiner Prioritätenliste steht. Ich hätte eine ganze Menge Wünsche, aber das ewige Leben, wohlgemerkt hier auf Erden mit meinen Körper wäre nicht schlecht und alle Sprachen dieser Welt zu können würde danach kommen.
© Harald Fiedler 2019-04-11