Die Panoramastraßen an der Côte d´Azur

Eva Filice

von Eva Filice

Story
Côte d´Azur

Zwischen Nizza und Menton ermöglichen drei Küstenstraßen in unterschiedlicher Höhe bezaubernde Blicke auf das Meer und auf die unvergleichliche Landschaft. Die Corniche Inférieure führt direkt an der Küste entlang des Meeres bis zur italienischen Grenze. Die Moyenne Corniche, der mittlere Straßenverlauf, zeichnet sich durch eine tunnel- und kurvenreiche Straße aus, die ebenfalls wunderschöne Ausblicke ermöglicht. Die hoch gelegene Grande Corniche bietet spektakuläres Panorama. Reizende Dörfer entlang der jeweiligen Corniche wetteifern mit ihrer Schönheit und Einmaligkeit. Diese „villages perchés“, schmiegen sich wie Adlerhorste an die Felsen, sind größtenteils befestigte Siedlungen aus dem Mittelalter und typisch für die Region Provence-Alpes-Côte d´Azur.

Corniche Inférieure oder Basse Corniche: An der malerischen 30 km langen Küstenstraße zeigt sich die französische Riviera von ihrer schönsten Seite und beeindruckt mit azurblauem Meer und wunderschönen Dörfern. Östlich von Nizza entzückt das ehemalige Fischerdorf Villefranche-sur-Mer mit der Citadelle und der Altstadt. Auf der Halbinsel Cap Ferrat begeistert die Villa Ephrussi de Rothschild und im Nachbarort Beaulieu-sur-Mer kann die Villa Kérylos, im griechischen Stil auf einem Felsvorsprung über dem Meer erbaut, besucht werden. Weiter entlang der Küste wird das Fürstentum Monaco erreicht, wo ich vor Jahren das sehenswerte Ozeanografische Museum besuchte. Die östlichste Stadt an der Côte d´Azur, Menton, ist berühmt für das milde Klima, das beweisen die berühmten Gärten.

Moyenne Corniche: Auch diese Route beginnt am Hafen von Nizza. Beim Belvédère de Villefranche-sur-Mer konnte ich herrliche Blicke auf die unten liegende Altstadt Villefranche-sur-Mer genießen. Ein Juwel dieser Strecke ist das Bergdorf Eze, das nur zu Fuß besichtigt werden kann. Die grandiose Position des Künstlerdorfes, wo sich die mittelalterlichen Häuser an die Felsen schmiegen (village perché), bietet ein fantastisches Panorama. Vom Jardin Exotique sind alle drei Corniches und das Meer zu bestaunen. Die wunderschöne Küstenfahrt auf halber Höhe mit traumhaften Blicken führte uns nach Roquebrunne-Village (village perché), in ein mittelalterliches Kleinod mit der ältesten Burg Frankreichs aus dem 10. Jh., mit kleinen blumenreichen Gassen und vielen Treppen. Die Halbinsel Cap Martin war Anziehungspunkt vieler Adeliger. Wir unternahmen eine lohnenswerte Wanderung um das Cap. Ein Denkmal erinnert an Aufenthalte der Kaiserin Sisi von Österreich. Der Architekt Le Corbusier ertrank 1956 hier im Meer, begraben ist er in Roquebrunne.

Die Grande Corniche, die ehemalige Römerstraße, ist zu Recht die berühmteste der drei Küstenstraßen. Parkbuchten ermöglichen eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und auf die bezaubernde Landschaft. 500 Meter über dem Meer windet sich die Straße in engen Haarnadelkurven in die Höhe. Eine Hinterlassenschaft der Römer ist die Ruine La Turbie, ein monumentaler Tromphée des Alpes, ein 35 m hoher Triumphbogen zu Ehren von Kaiser Augustus. Die Grand Corniche vereint sich vor dem Cap Martin mit den anderen beiden Küstenstraßen in Richtung Menton.

© Eva Filice 2024-01-26

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Anthologien, Reise
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Abenteuerlich, Emotional, Unbeschwert
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