von Thaddäus Dorsch
Emotionen bestimmen den Schwingungszustand des Menschen. Wobei in der modernen Psychologie und der Esoterik mit Schwingung etwas anderes gemeint ist als die physikalische Frequenz. Schwingung ist eine Metapher, um eine emotionale oder spirituelle Ebene zu beschreiben. Manchmal spricht man auch von einer energetischen Schwingung oder einer Energieebene.
Musik regt Emotionen im Menschen und erzeugt Stimmungen. In der heutigen Musik bleibt die Musik leider häufig auf der Ebene der Unterhaltung stecken, so wie in der Filmmusik und der Unterhaltungsmusik. Musik kann auf viel mehr Ebenen spielen, kann viel mehr bewegen, Emotionen im Menschen ansprechen und dadurch heilen. Die Bandbreite der Emotionen ist groß und geht von sehr negativen Schwingungen bis zu sehr positiven Schwingungen. Der Psychologe Peter Beer definiert eine Skala der Emotionen in etwa wie folgt:
Die niedrigsten Ebenen sind die negativen Emotionen, die psychologisch zu Vermeiden, Verdrängen oder Projizieren führen: Auf der untersten Stufe der Skala der Emotionen stehen Schuld, Schande, Hoffnungslosigkeit, Trauer oder Verzweifeln. Etwas weniger drastisch ist die Stufe von Trauer, Kummer, Angst, Zweifel. Auf der nächsten Stufe können sich die negativen Emotionen schon eher nach außen orientieren: Wut, Hass, Aggression. Und auf der schwächsten negativen Stufe finden sich die Emotionen Gier, Neid, Stolz, Angeberei, Verachtung.
Musik kann uns helfen, negative Emotionen annehmen und fühlen zu dürfen. Somit können sie aus dem unterdrückten Zustand in uns sozusagen befreit werden. Sie dürfen erlebt werden und die blockierte Energie in unserem Körper darf wieder anfangen, sich zu bewegen. Und mit dieser Reaktion sind die Emotionen im Allgemeinen nicht schädlich, weder für die Außenwelt noch für einen selbst, auch wenn es sich subjektiv oft nicht so anfühlt. Damit kann die Musik helfen, psychologische Folgeschäden wie Depression, Selbstaufgabe, Selbstzerstörung, zu lindern und abzubauen.
Ebenso kann die Musik die positiven Emotionen in uns stärken. Diese steigern in uns die Lebensenergie, können uns innerlich befreien und ein Loslassen ermöglichen. Auf der ersten positiven Ebene sind das: Mut, Lebensbejahung, Akzeptanz und Ausgeglichenheit. Auf der nächsthöheren Stufe finden sich Dankbarkeit, Freude, Schönheit und auch Ekstase. Als noch positiver gelten Liebe und Offenbarung. Danach kommt Glückseligkeit, Frieden, Unendlichkeit, Getragensein und Angenommensein. Und auf der höchsten positiven Stufe sind Zustände wie reines Bewusstsein, komplettes Nichts und Erleuchtung.
Musik kann wirklich die ganze Skala der Emotionen bespielen. Wenn wir sie richtig einsetzen, dann können wir so die Tiefen des eigenen Ichs eröffnen und zur psychischen Heilung beitragen. Heilen statt nur unterhalten. Sind das nicht großartige Möglichkeiten, die wir noch viel bewusster einsetzen sollten?
© Thaddäus Dorsch 2024-07-20