Die umgekehrte Pyramide in der Arbeitswelt

Geht der Mensch in unserem westlichen Leistungsdenken komplett unter? Die Digitalisierung schafft völlig neue Möglichkeiten, die uns allen das Leben massiv erleichtern kann, doch viele Unternehmen wurden mit Denkmustern einer Nachkriegszeit gegründet und aufgebaut. Vor allem junge Menschen, die die Möglichkeiten, die wir heute haben verstehen, kommen mit diesen Denkmustern nicht mehr zurecht. Als tolles Beispiel dazu kann man sich digitale Nomaden ansehen. Meist sind das junge Leute, die mit ihrem Notebook von überall aus von der Welt arbeiten. Sich seine Zeit frei einteilen zu können ist diesen Menschen ein hohes Bedürfnis. Die einzige Voraussetzung ist ein gutes Internet. Zum Beispiel als Buchhalter ist es völlig egal, ob ich meine Tätigkeiten im Büro zwischen 9:00 und 17:00 erledige oder ich mit meinem Laptop in Kroatien sitze und lieber von 16:00 bis 20:30 arbeite. Als Unternehmer der neuen Zeit ist es mir wichtiger, dass meine Mitarbeiter zufrieden sind und ihre Arbeit in ihren gewünschten Lebensablauf integrieren können als, dass ich ein großes Bürogebäude besitze und meine Mitarbeiter stets greifbar und verfügbar sind. Als Geschäftsführer habe ich natürlich gewisse Ansprüche an meine Mitarbeiter und auch darüber, wie mein Unternehmen aufgebaut und organisiert ist. Was wäre jedoch, wenn ich die Wünsche und Bedürfnisse meiner Mitarbeiter in meine Unternehmensentwicklung miteinbeziehe? Wäre es nicht für alle das beste, wenn man sich gemeinsam auf bestimmte Regeln einigt, die jedem Mitarbeiter, Manager und Geschäftsführer dienen?

So wie es heute noch oft der Fall ist, werden Entscheidungen auf Grundlage eines hierarchischen Systems getroffen. Vom Vorstand über den Geschäftsführer, auf die Manager und hinunter auf Teamleiter und letztendlich die Mitarbeiter. Wie bei einer Pyramide geht es dabei Schicht für Schicht nach unten.

Die neue Zeit erfordert jedoch das umgekehrte Denken einer Pyramide. Die Mitarbeiter könnten mehr in den Fokus bei Unternehmerischen Entscheidungen mit eingebunden werden, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden. Bis jetzt war es so, dass die Bedürfnisse von Menschen kaum einbezogen wurden.

In den neuen Arbeitsmodellen wird es jedoch genau anders herumlaufen. Die Mitarbeiter werden respektiert und können ihre eigenen Ansichten mit einbringen. Zum Beispiel Durch kurze online Umfragen könnten selbst Meinungen zu wichtigen unternehmerischen Aktionen berücksichtigt werden. Ebenfalls ist es wichtig, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu messen und deren Feedback und Verbesserungsvorschläge in die Unternehmensstrategie zu integrieren. So könnte man sein Unternehmen zu einer umgekehrten Pyramide aufbauen und ein tolles Umfeld für alle Beteiligten schaffen. Die Pandemie in der wir uns aktuell befinden ist dazu ein massiver Beschleuniger. Ich wünsche mir, dass dadurch viele Unternehmer zum Umdenken angeregt werden.