von Rosenbusch
Deine Liebe ist wie Staub auf meinem Schoß und ich wische ihn und sie ab.
Meine Leidenschaft verglüht, weil du ihr keine Nahrung mehr gibst, du sie nicht mehr fütterst. Du hättest noch so viel zu geben, doch du weigerst dich. Deine Mutlosigkeit lässt dich erstarren. Sicherlich hast du noch Gefühle für mich, doch die Glut ist verloren gegangen durch Schmerz und Aussichtslosigkeit. Du redest dir ein, du brauchst keine körperliche Zuwendung mehr, keine Zärtlichkeiten. Dir genügen Nahrung und Alltäglichkeiten und das Gewohnte. Du bist zu schwach, zu alt, zu krank usw. Rien ne va plus!
Ich wollte, dass uns zusammen Flügel wachsen und wir abheben in den blauen Himmel. In deinen Augen war das nur eine Illusion und ich kniete vor dir und berührte deinen Juwelenstab. Das hast du sehr genossen, aber das geziemt sich nicht für einen Engel. Jedoch, der wollte ich nie sein, schon eher ein feuriger Drache, deine Drachenfrau.
Deine Liebe zu mir war dein Geheimnis und du selbst hast den Code dazu vergessen oder absichtlich verlegt. Du hast deinen Kopf vergraben in meinem Haar und deine Zunge in meinem Mund, deine Hände in meine verflochten und deine Arme um mich gelegt. Jetzt willst du nichts mehr wissen davon und sagst, da sind nur mehr Gedanken und Leere.
Ich entfachte mit meinem Feuer unsere Lust und das Bett stand in Flammen und auch du. Es wurde dir zu heiß, du drohtest zu verbrennen und bist geflohen aus der Gefahrenzone und hast dich in die kühlen Fluten gestürzt. Aus der Ferne magst du meine sanfte Wärme, doch du scheust meine Nähe. Du willst vergessen wie es war, auf meiner Drachenhaut zu liegen und sie zu spüren und zu fühlen. Ich kann ebenfalls zart sein und behutsam und dich mit Worten lieben und Gefühlen, anstatt mit Feuer. Aber ich will meiner Natur folgen und mich im Sturzflug auf dich werfen und dir zeigen, wozu eine Drachenfrau fähig ist.
Ein paar kleinere Narben von Verbrennungen hast du zurückbehalten und sie erinnern dich an unsere Zeiten. Doch an manchen Tagen ärgerst du dich darüber, mich so nah an dich herangelassen zu haben und dich dabei so wohlgefühlt zu haben und du schweigst lieber. Du müsstest zugeben, dass die Drachenfrau deine Schwäche war und vielleicht sogar bleibt.
Foto:XTIFFANX/Pinterest
© Rosenbusch 2024-06-29