Echo der Vergangenheit

Glass

von Glass

Story

Deine Stimme hallt noch immer in meinen Ohren. Jedes Wort, jeder Klang, jede Drohung, all das ist noch immer zu hören. Das Echo das nie verging. Und ich hasse es. Deine Stimme hallt noch immer in meinen Ohren und ich hasse es. Ich hasse, wie schön sie klingt, ich hasse, wie sehr ich mich nach ihr sehne und ich hasse mich für all diese Gedanken. Warum kann ich dich nicht loslassen? Warum ist dein Gesicht das einzige, das ich sehe, wenn ich die Augen schließe? Deine Stimme hallt noch immer in meinen Ohren und ich habe die Sprachnachrichten nicht gelöscht. Und ich sage niemandem, dass ich sie heimlich laufen lasse. Nicht mehr so oft wie damals, doch heute Abend ist einer dieser Tage. Es ist einer dieser Sommernächte, die du so sehr liebtest. Der kühle Wind berührt meine Haut, doch heute wird es jemand anders sein, der mich aufwärmt. Ich schließe die Augen. Deine Stimme hallt noch immer in meinen Ohren und ich möchte ertrinken in diesen Erinnerungen und nie wieder auftauchen. Ich lasse mich fallen und der kühle Sommerwind nimmt mich mit. Durch das offene Fenster hindurch. Ich fliege zum Himmel hinauf. Die Sterne tanzen mit uns, während du mich hältst. Immer höher und immer schneller in längst vergessene Welten. Da ist ein Ort, an dem wir verweilen können. Ich sehe es. Bitte bleib noch ein wenig. Das Echo deiner Stimme hält mich gefangen und ich glaube, ich will nie wieder fort von hier. Warum schaust du mich so an? Warum lächelst du so traurig? Warte! Ich will noch nicht weg von hier. Die Sterne verblassen und ich schreie deinen Namen und doch hörst du mich nicht. Ich tobe und weine. Tränen fließen, mein Hals blutet und doch wartest du nicht auf mich. Ich schreie, doch vergebens,es ist vorbei. Stille.

Ich öffne die Augen und du bist fort. Wie ein schöner Traum, oder wie ein Gedanke, der nie zuende gedacht wurde, das waren wir.Ich stehe auf. Da draußen hupt das Auto, und ich lösche die Sprachnachricht.

© Glass 2022-06-15

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