von Josef Gantner
Wieder einmal läutete das Handy. Am Display erkannte ich mein Freund Fredy aus Bregenz. Schon seine Stimme strahlt eine Gemütlichkeit aus und er lud mich, als auch weitere Freunde zu einer Dampfbootfahrt auf dem Bodensee ein und bat um eine kurzfristige Bereitschaft dazu, da auch das Wetter schön sein sollte.
Zwei Tage zuvor, es goss vom Himmel was es mochte, rief Fredy mich und Freund Karl an, dass das Wetter in zwei Tagen schön ist und die Bootsfahrt stattfindet. So fuhren wir Karl und ich gemeinsam frühmorgens von Bludenz nach Bregenz. In Schlins holten wir unseren Wanderführerkollegen Sigi ab, der zu dieser Bootsfahrt ebenfalls eingeladen war.
Es war ein wunderbarer Tag und die Welt schien wie frisch gewaschen, als wir uns am Bootshafen in Hard trafen, wo noch unser Wanderführerkollege Alois aus Brand und Abm. Karl Fritsche mit Gattin, ebenfalls Freunde von Fredy, von Fredy empfangen wurden.
Nun führte uns Fredy über Bootsstege in das Bootshaus von Bootsführer Hubert Hartmann wo wir schon erwartet wurden, denn schon ½ Stunde zuvor hatte Hubert seinen Dampfmotor aufgeheizt.
Alsbald fuhren wir leicht tuckernd aus dem Bootshafen hinaus auf den Bodensee, der wie geglättet vor uns lag. Hin und wieder legte Hubert wieder einige Scheiter Buchenholz von seinen fünf Säcken Holzvorrat nach. Es war einfach ein Erlebnis mit welcher Majestät und Ruhe der Dampfmotor mit 25 PS aus dem Jahre 1883 und mit ca. 60 Umdr./min das Boot in Richtung Wasserburg trieb. Eine ebensolche Ruhe strahlte auch Bootsführer Hubert aus, der voller Seelenruhe dieses Dampf-Boot, namens „Duchess of Argyll“ aus ehemaligen Adelshaus in London, steuerte und so alle halbe Stunde etwas Holz nachlegte und den Wassertank für die Dampferzeugung wieder auffüllte. Man sah ihm auch den Stolz auf dieses Boot an, das er als Zimmermeister in Pension in zweijähriger Arbeit mit seinem gleichgesinnten Kollegen Kloser in unzähligen Arbeitsstunden zu einem Schmuckstück im Bootsbau restaurierte und eben diesen Dampfmotor einbaute. Vor Wasserburg steuerte Hubert sein Motorboot wieder in Richtung Süden und wir tuckerten mit Uferabstand in Richtung Lindau wo Hubert noch eine Hafenrundfahrt mit Dampfsirenengrüßen einlegte und so alle Hafenbesucher staunen ließ. Weiter fuhren wir dem Ufer entlang zum Bootshafen in Bregenz wo die Leinen angelegt wurden. Nach einer Einkehr im Seerestaurant tuckerten Hubert mit seinem Dampfboot wieder nördlich der Bregenzerachmündung zurück in seinen Heimathafen Hard.
Es war ein wunderbarer und erlebnisreicher Tag den wir alle erleben durfte. Dank dem Fredy für die Einladung und Hubert als Schiffsführer für seine Erklärungen aber auch Dank dem Petrus der für eine glatte See und bester Fernsicht sorgte.
© Josef Gantner 2020-10-04