Erster Arbeitstag und ein Talentwettbewerb

Mein erster Arbeitstag war reichlich anstrengend. Harry Hummer war sehr zufrieden mit mir. Mit den anderen Angestellten kam ich auch gut aus. Acht Stunden in der Küche arbeiten war ganz schön anstrengend. Während der Hauptmahlzeiten ging es hoch her, Harry meinte:“Du kannst von Glück sagen, das du acht Arme hast, wenn es hier schnell gehen muss. Andere haben da schon nach einer Stunde aufgegeben, ich glaube, du hast das Zeug ein richtig guter Koch zu werden.“ Sein Lob tat mir gut, glücklich, aber total fertig, schwamm ich nach Hause. Dort musste ich Schuppen klein erzählen wie mein erster Arbeitstag verschwommen war, Mama hatte extra meinen Lieblingsalgenkuchen gemacht. Ich hatte schon im Hotel gefuttert und bekam leider keinen Bissen mehr runter. Schade um den schönen Pudding. Die Proben mit der Band hatten wir auf meinen ersten freien Tag verschoben. Flossie wusste aus Erfahrung, wie anstrengend die erste Arbeitswoche seien kann. Wie Recht sie damit hatte, spürte ich jeden Abend. Alle meine Tentakel schmerzten und ich wollte nur noch ausruhen. In der zweiten Woche fiel mir alles schon viel leichter. Die Arbeit machte Spaß und ging mir leicht von den Fangarmen. Auch unsere Band wurde immer besser. Flossie hatte ein paar neue Songs geschrieben. Mein Vater, der jetzt wirklich stolz auf mich war, hatte uns sogar ein richtiges Tonstudio gebaut. Wir wurden immer professioneller. Manchmal hatten wir sogar richtige Auftritte in der Walmilchbar. Eines Tages zeigte uns der Besitzer, ein alter Pottwal, einen Artikel aus der Ozeanzeitung:“Hier, lest mal, da solltet ihr spielen, die veranstalten einen Talentwettbewerb. Der Sieger darf beim großen Neptunfest auftreten und bekommt einen Plattenvertrag. Das ist doch was für euch, oder?“ Unsere Chance war gekommen, neugierig verschlangen wir die Anzeige für den Wettbewerb mit folgendem Text

Talente gesucht!

Dem Sieger winkt ein Auftritt beim Neptunfest und ein Plattenvertrag,

Anmeldeschluss ist der 30, April. Die Startgebühr beträgt 50 Miesmuscheln. Jeder darf teilnehmen.

Anmeldungen sind an die Poseidonagentur für Meeresentertainment in der Neptun-bucht 1A abzugeben.

Klasse, der alte Pottwal, dass er uns das zeigte. Schnell war es beschlossene Sache, wir nehmen am Talentwettbewerb teil. Kann ein Tintenfischleben schöner sein? Wir hatten ein neues Ziel, wir wollten gewinnen! Sharky musste uns anmelden, er hatte die meiste Zeit. Das Startgeld war auch kein Problem, ich hatte zwanzig Miesmuscheln in meiner Seekiste und Flossie opferte zehn Miesmuscheln von ihrem Ersparten. Sharky bekam immer reichlich Flossengeld und steuerte den Rest bei.