Fasten im Allgäu

Sylvia Eugenie Huber

von Sylvia Eugenie Huber

Story

Ich nahm das erste Mal 2005 eine ganze Woche Urlaub, um eine Fastenkur in Salzburg zu machen. Begeistert, welche Lebensenergie mir durch diese Nahrungskarenz zuteilwurde, gewährte ich mir in den Folgejahren immer wieder Fastenurlaube. Im Jahr 2011 ging es hierfür nach Füssen, wo ich an einem Früchtefasten-Wandern teilnahm.

Die Stadt Füssen liegt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Ostallgäu, die südlich an Österreich grenzt und dessen Ursprünge bis zur Römerzeit zurückreichen. Im schönen 4-Sterne-Hotel direkt am Forggensee wollte ich mit Rohkostspeisen meinen Körper entschlacken und entgiften und neben den täglich geführten Wanderungen, den interessanten Vorträgen auch das Wellness-Angebot nutzen.

Zum Einstimmen ging es einmal in die Altstadt, wo uns die Geschichte zum spätgotischen Hohen Schloss mit seinem malerischen Innenhof nähergebracht wurde, bevor wir der Lech entlang zum zwölf Meter hohen Stauwehr Lechfall marschierten, der an mehreren Stufen hinunterfließt und sich auf der anderen Seite der Brücke durch eine Schlucht schlängelt. Ein Stück weiter trifft man auf den Gedenkstein der Via Claudia Augusta, der ältesten Römerstraße im bayrischen Alpenvorland.

Eine andere Wanderung führte uns zuerst zum Alpsee und von dort weiter zum neugotischen Schloss Hohenschwangau, in dessen Innenräumen zahlreiche Wandgemälde, oftmals auch Schwäne, zu bewundern waren und wo König Ludwigs II den Großteil seiner Kindheit verbachte.

Selbstverständlich stand auch das zweite Königsschloss, das Schloss Neuschwanstein, am Programm. Ludwig II wollte das Ideal einer mittelalterlichen Burg hiermit erschaffen, angelehnt an das Vorbild der Wartburg. Das pompöse Schloss ist ein Magnet für Besucher aus der ganzen Welt, speziell da jenes Märchenschloss für die Disneyfilme Dornröschen und Cinderella verwendet wurde. Wenn man schwindelfrei ist, kann man über die nach Königin Marie benannte, in neunzig Metern Höhe befindliche, Marienbrücke spazieren und einen Blick auf die imposante Pöllatschlucht werfen.

Im Luftkurort Seeg brachte uns eine mehrstündige Wanderung zu saftig-grünen Wiesen und an mehrere Seen mit einem atemberaubenden Alpenpanorama, wo die Bergspitzen noch alle kräftig angezuckert waren. An einem anderen Tag ging es zum Benediktinerkloster St. Mang, wo an der Decke der Basilika unglaublich kunstvolle Fresken zu sehen waren. Am Kalvarienberg, gegenüber Füssens Altstadt, gab es neben Wandern einen Kreuzweg mit Marienkapelle samt eindrucksvoller Marienstatue, eine Mariengrotte als auch eine eherne Schlange zu erkunden.

Die Natur des Allgäus war absolut bezaubernd mit ihren Seen und der Bergkulisse und ideal durch die vielen Wanderungen zu erkunden. Die Bio-Tropen-Früchte in der Früh und zu Mittag waren lecker, auch wenn ich dadurch nicht wirklich satt wurde. Nur das Abendessen aus rohem Gemüse war nicht ganz so meins. Trotz allem war der Urlaub erholsam und eine tolle Erfahrung.

© Sylvia Eugenie Huber 2021-03-09

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