von Aime
Ja, das wünsche ich Euch allen!
Trotz allem, was sich so tut oder gerade deswegen feiere ich das Leben von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe natürlich sehr, dass ich am Ende meines Lebens auch noch Lust zum Feiern habe. Jede Gelegenheit nutzen wir dazu, um das Leben zu
Preisen statt Gedankenkreisen
Feierlust statt Krisenfrust
Fröhlichkeit statt Einsamkeit
Wanderhasen statt Trübsalblasen
Ostereier statt Trauerkloßfeier
Manche Traditionen liebe ich. Ostern gehört dazu. Jeder weiß, dass Ostern weder der Hase noch die Eier oder Süßes ausmacht. Dennoch freuen sich so viele darauf, auch Erwachsene. Auch ich! Ich freue mich jedes Jahr mit ruhigem Gewissen, nach langer Fastenzeit ganz viele gekochte Eier essen zu dürfen. Das ist für mich ein absoluter Höhepunkt im Jahr. Butterbrot und viele fast hart gekochte Eier. So einfach und so genial. Ein Geschenk der Natur. Unbedingt aus biologischer, regionaler Landwirtschaft. Bin ganz verrückt danach. Der Hunger nach dem Fasten ist bekanntlich der beste Koch. Es ist so wichtig zu hungern. Früher habe ich all das Geld, was ich eingespart hatte dadurch an Menschen in Afrika gespendet. Heute spende ich sowieso, mit und ohne hungern. Wenn der Hunger so richtig weh tut, dass mir schlecht wird, dann habe ich die Grenze überschritten und dann schmerzt auch der Bauch beim Essen. Viele Mediziner meinen ja, es wäre besser einfach immer etwas weniger zu essen, aber das schaffe ich nicht. Essen ist ein Lusterlebnis, da reicht eine Kleinigkeit nicht aus. Vielleicht kommt das noch, wenn ich keine Periode mehr habe, wenn ich über 60 bin. Jedenfalls war das bei meiner Oma so. Sie hatte viel weniger Appetit. Ostern bedeutet also Nahrung. Nahrung für den Frieden durch Liebe zu uns / zum Nächsten. Wir beschenken uns mit liebevollen Kleinigkeiten aus Lebensmittel. Die Mittel zum Leben die das Leben schöner, froher machen. In meiner Kindheit gab es nur einmal im Jahr von unserer Paten-Tante Schokolade (Hasen, Eier), Süßes und hart gekochte Eier in Hülle und Fülle. Diese Tante war für uns ein Engel, gute Fee, eine Zauberin – wir verehrten sie; freuten uns schon monatelang darauf, dass sie kommt und die zehn Osternester versteckt. Die Suche war auch aufregend, besonders wenn es schön war und wir in Nachbars Garten fündig wurden. Auch die NachbarInnen freuten sich mit uns. Wir Kinder waren wie eine wunderschöne fröhliche Wirbelwindwolke, die sie gerne eingefangen hätten. Sie wollten diese Energie und Lebenslust von uns Kindern hören. Fragten uns viele unverständliche Dinge. Egal wie unser Leben damals dramatisch verlief, was wir ja nicht so wahrnahmen (das sehen nur die Erwachsenen), wir tollten herum und waren froh. Besonders froh waren wir an Feiertagen, weil auch unsere Eltern, Großeltern und Verwandten, Freunde … glücklich und froh waren. Die Osterwanderung mit der gesamten Großfamilie (30 bis 50 Menschen, je nach Wanderrute ob Kinderwagentauglich, usw.) wurde später zur Tradition, welche bis heute hält.
© Aime 2022-04-16