Herbstgefühl

Inga Grote

von Inga Grote

Story

Ich laufe, gehe einfach,

aufrecht und stark.

Bekomme eine zweite Chance

mit diesem Tag.

Die bunten Blätter wirbeln,

fliegen durch die Luft, begleiten mich.

Lassen mich eintauchen in den Herbst,

in eine andere Welt.

Zwischen Gold, Orange

und warmen Rottönen bist Du mein Held.


Ein frecher Luftstoß,

eine Windböe fährt in mein Haar,

spielt mit einer lockigen Strähne.

Fast spüre ich deine Hand.

Bin gefangen im Herbst – bin wie gebannt.

Dieses Gefühl, das du mir gibst:

Ankommen, Heimkommen.

Ich blicke hinaus:


Meine Augen folgen dem Wind,

der deine Worte zu mir trägt.

Spür‘, wie mein Herz schlägt.

Den ganzen Tag unterwegs,

der Kälte und dem Sturm aus Gefühlen,

Worten und Laub getrotzt.

Rote Wangen, klarer Blick.

Ich möchte reden.

Nicht bloß, um die Stille zu füllen,

denn wenn wir wollten,

könnten wir auch schweigen.

Aber ich möchte reden. Mit Dir.

Möchte für Dich da sein.

Möchte meinen Mantel,

den ich den ganzen Tag getragen habe

ablegen können.

Bei Dir.

© Inga Grote 2024-03-02

Genres
Anthologien