Heute erreichte mich die Frage, wie man ein GIF in den Status stellt. Undwurde dadurch wieder einmal mit einem Zug an mir konfrontiert, den ich nicht mag.
Für alle, die nicht wissen, was ein GIF ist, – ich habe selbst auch erst recherchiert, wofür die 3 Buchstaben stehen, und es mir nicht wirklich gemerkt.
Obwohl ich beruflich schon gern und viel erklärt habe – Grammatik der deutschen Sprache beispielsweise ;-), kommt es vor, dass ich etwas, das ich kann und andere nicht können, für mich behalten will. Weil ich mich damit von anderen abheben, dafür bewundert werden möchte. Als würde es im Wert sinken, wenn andere es auch können.
Seit einiger Zeit stelle ich sehr gern GIFs in den Status. Ein kleines bewegtes Bildchen kann – wie auch Musik – so unmittelbar etwas vermitteln oder bewirken, wofür ich womöglich lange nach Wörtern suchen müsste oder es verbal vielleicht nie so auf den Punkt bringen könnte. Hinsehen und in ein Gefühl geflasht werden. Bei aller Liebe zu den Wörter . . .
Das GIF dann manchmal mit einem kurzen Kommentar versehen ist mein „kreativer Beitrag“ zu der klitzekleinen Story, die dann in MEINEM Status steht. MEINE Leistung, obwohl das Bildchen selbstverständlich nicht von mir ist. Lächerlich.
Ich habe Gefallen daran gefunden, nach einem GIF zu suchen, das mich in dem Moment anspricht. Es beruhigt mich. Es kann mir helfen, meine Gefühle zu klären. In der Früh zum Beispiel, wenn ich noch dramhapert bin. Als würden die Wassertropfen von einem eingefetteten Gegenstand wie von Entenfedern abperlen und so ein Gefühl aus der Befindlichkeitssuppe hervortreten lassen.
Es kann so erleichternd sein, für kurze Zeit vermeintlich nur ein Gefühl zu haben. So kann es als Mitteilung hinausgehen an meine kleine Statusgemeinde. Und im besten Fall auch als direkte, aufmunternde, erheiternde, berührende, motivierende, … Botschaft für die kommenden 24 Stunden. Nur für diejenigen, die „mich“ dort besuchen, in meinem Status vorbeischauen.
Ich kann sehen, wer reingeschaut hat. Und manchmal bekomme ich sogar eine Reaktion darauf.
Dass meine „Messages an die Welt“ nach 24 Stunden sang- und klanglos wieder verschwinden, empfinde ich als sehr entlastend. Sie sind kein Statements „für die Ewigkeit“. Wie meine Gefühlszustände ändern sie sich – langsamer halt. ;->
Dieser Vorgang erinnert mich vom Prinzip her – in aller Demut vor dieser beeindruckenden Kunst – an tibetische Butterskulpturen. Die so schön und kunstvoll wohl in und aus einem Bewusstsein entstehen, dass sie bald wieder schmelzen werden. Ursprünglich und viele Jahre vermutlich, ohne fotografiert und somit konserviert zu werden.
Mir ist schon soooo vieles erklärt worden. Gestern erst zum Beispiel von einem sehr lieben Freund die Prozentrechnung – ohne einen blöden Kommentar!
Ich möchte großzügig sein.
Gab Auskunft darüber, wie das GIF in den Status kommen kann.
Letztendlich keine große Sache.
Das war ich mir schließlich schuldig. ;->
© Maria Fleischanderl 2020-04-18