Hl. Antonius, bitte hilf!

SuzukiOma

von SuzukiOma

Story

Ihr habt es sicher auch schon erlebt. Etwas ging verloren oder man hat es verlegt. Manchmal ist es teuer, wertvoll, lebenswichtig oder eben nur ein Gegenstand, mit dem viele Erinnerungen verbunden sind. Oftmals musste ich schon die Hilfe des Heiligen Antonius in Anspruch nehmen und er hat geholfen!

Diesmal waren es halt einmal meine Hörgeräte, die ich nun schon 5 Jahre trage. Natürlich geht es auch noch ohne, aber es ist etwas mühsam. Beim ersten Mal war ich auf Tour mit meiner Suzuki, vergaß sie vorher abzunehmen, bevor ich den Sturzhelm aufsetzte. Unterwegs merkte ich es, musste kurz stehenbleiben und sie entfernen. Weil ich zu faul war, meinen Rucksack vorzuholen, damit ich sie in den dafür vorgesehenen Behälter geben konnte, steckte ich sie ganz einfach in die Jackentasche, wo ich auch meinen Schlüsselbund verwahrte. Beim Heimkommen nahm ich diesen aus der Tasche und marschierte in die Wohnung. Dort kam ich sofort drauf, weil mich mein Mann ansprach und diese Worte nur sehr leise mein Ohr erreichten. Eine Visitation meiner Jacke verlief ergebnislos und eisiger Schreck durchzuckte mich. Mein stilles Flehen an den Hl. Antonius half, denn mein Mann gab mir den Rat, doch beim Motorrad nachzusehen. Jaaa, da lagen sie, ich hatte sie mit dem Schlüsselbund heraus gestreut. Dank an meinen Mann und meinen heimlichen Helfer.

Der zweite Schreck ereignete sich kürzlich. Beim Heimfahren von einem gemeinsamen Mittagessen mit meinem Mann fuhr ich weiter mit den Öffis, wollte noch einen Friedhofsbesuch absolvieren. Meine bequeme Stoffmaske hatte ich vergessen, aber immer eine Reservemaske in der Tasche. Die jedoch war etwas enger, daher kam es, wie es kommen musste. Beim Abnehmen im Freien rutschte, von mir unbemerkt, das rechte Gerät mit. Zu Hause erst bemerkte ich den Verlust. Nach einer unruhigen Nacht machte ich mich auf die gleiche Reise, wie am Tag zuvor. Selbstverständlich mit einer Bitte auf den Lippen an meinen verlässlichen Helfer. Was soll ich sagen, genau bei der Station lag das gute Stück zwischen Beton des Gehsteiges und dem anschließenden Rasen! Es war auch noch heil und nicht zertreten, wie mein Mann befürchtete. Das Gebirge, welches mir von der Seele fiel, muss ordentlich gescheppert haben. Gut, dass ich alleine bei der Haltestelle war. Sofort rief ich meinen Mann an und gab ihm die frohe Kunde. Er freute sich, zwar erstaunt, aber doch, mit mir und frohen Gemütes fuhr ich nach Hause. Seitdem nehme ich vor jeder Fahrt mit den Öffis die Hörgeräte heraus!

Es kann nun jeder darüber denken, wie er möchte, mir hat er geholfen und dafür bin ich dankbar!

Er ist mir inzwischen zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden, den ich immer wieder gerne besuche. So auch heute, weil ich in der Gegend war. In meinem Alter und bei meiner Vergesslichkeit ist es mir ein Bedürfnis. Außerdem = sicher ist sicher.

Die Antoniuskapelle befindet sich in der Dreifaltigkeitskirche am Alsergrund, gegenüber dem alten AKH, von dort stammt auch mein Foto.

© SuzukiOma 2022-10-06