von HelgaLombardi
Ich hatte bzw. habe in letzter Zeit das Glück, gleich zwei Menschen begegnet zu sein, auf welche die beiden im Titel genannten Eigenschaften zutreffen = hochintelligent und manipulativ. Das Wort „Glück“ meint in diesem Zusammenhang, dass dieser Typus Mensch ein großartiger Lehrmeister sein kann, der uns auf vorhandene eigene Schwächen hinweist.
Es handelt sich um eine Frau (Mrs. X) und einen Mann (Mr. X). Und ich durfte feststellen, dass ich gegenüber einem hochintelligenten und manipulativen Mann durchaus großzügiger bin als gegenüber einer Frau vergleichbarer Natur. Zumal, wenn er Attraktivität und Charisma mitbringt. Womit wir bei Selbsterkenntnis Nr. 1 wären … 😉
Ja, wie arbeitet diese Spezies? Es gibt in meiner Erfahrung mehr als nur eine Variante: Mr. X stellt z. B. provokante Behauptungen oder Thesen in den Raum, um eine Reaktion hervorzurufen.. Oder man will die Neugier seines Zuhörers triggern. Er soll weitere Fragen stellen oder noch besser, emotional reagieren. Im ersteren Falle erhält der Manipulateur Raum für weitere Details, die auch Halbwahrheiten umfassen können. Über die sein Gegenüber dann wiederum nachdenken soll. Reagiert der Gesprächspartner gar emotional wie z. B. tief beeindruckt oder gar empört, kann Mr. oder Mrs. X entsprechend weiteren „Brennstoff“ nachliefern. Es entsteht eine Art Sog, und man befindet sich auf dem Weg in eine Falle. Vor allem dann, wenn man sich emotional einlässt. Ich meine emotional jetzt nicht im Sinne von Romantik, sondern bezüglich unbewältigter persönlicher Probleme oder Schwächen, die sich in den eigenen Reaktionen widerspiegeln. Wenn es uns mit der Zeit gelingt, sich dieser Zusammenhänge bewusst zu werden, haben wir die Lektion verstanden, und man darf dem Manipulator am Ende dankbar sein.
Meine tendenzielle Reaktion war und ist es, dass ich (bewusst) gar nicht re-agiere. Evtl. gibt es eine humorig-ironische Anmerkung oder ein passendes Zitat. Aber wirklich eingehen auf die unterschwellige Provokation tue ich nicht. Besser sie einfach zu übergehen oder eine bewusst sachliche Antwort zu geben. Knapp vorbei ist auch daneben …
Mrs. X wiederum ist ein anderes Kaliber. Auch sie m. E. hochintelligent, ab und an einschmeichelnd, aber sie hat ihre Emotionen nicht im Griff, wie ich feststellen durfte. Aber hallo! Freundlich ignorieren ist die beste Therapie. Sie hatte sich später zwar wieder bekriegt, aber ihre „Ausfälle“ bleiben im Gedächtnis. Dazu kommt: ihre Art Provokationen sind deutlich einfacher gestrickt, im Sinne von leichter zu durchschauen. Von daher ignoriere ich sie in der Regel. Oder aber frage freundlich nach, um aus Ton und Inhalt ihrer Antwort etwas über ihre Absichten zu erfahren. Meinerseits friedlich und wohlmeinend. Es ist ein hoch interessanter Lernprozess. Es kommt m. E. darauf an, ob Mr. oder Mrs. X das Ganze mehr als eine Art Spiel betrachtet oder ob sein/ihr Verhalten bereits pathologische Züge trägt. Was zuträfe, wenn man negative Absichten verfolgt, die dem jeweiligen Gegenüber ernsthaft schaden wollen.
Ergo die Empfehlung an meine Leser: Immer schön vorsichtig bleiben. Denn bei Mr. und Mrs. X handelt es sich nicht um fiktive Charaktere, sondern sie begegnen uns im wahren Leben…. 😉
© HelgaLombardi 2024-09-04