von Toni GrieĂbach
Es soll meine erste organisierte Gruppenreise werden. Weil keiner meiner Freunde Zeit hat, suche ich mir ein Land, das man nicht so gut alleine bereisen kann. Es geht in den Oman, mit GelĂ€ndewagen durch die gröĂte SandwĂŒste der Welt und zu vielen weiteren schönen Zielen.
Ein fĂŒrsorglicher Kollege gab mir kurz vor der Reise das Buch Hummeldumm von Tommy Jaud zu lesen. Dort wird eindrĂŒcklich beschrieben, welche Charaktere auf Gruppenreisen unterwegs sind und wie dies die Reise zur Hölle machen kann. Danke Werner fĂŒr das Buch.
Ich bin am Flughafen in MĂŒnchen. Von hier soll auch eine weitere Reiseteilnehmerin fliegen. NatĂŒrlich versuche ich festzustellen, wer diese Dame sein könnte. Einen Verdacht habe ich schon, aber auch die Hoffnung, dass es jemand anderes sein könnte. Diese Hoffnung schwindet nach dem ersten Umsteigen. Sie ist immer noch da, in Safarikleidung, eine Figur aus HummeldummâŠ
In Muscat werden wir von der Reiseleiterin abgeholt. Die Gruppe besteht aus 11 Teilnehmern, zwei Reiseleiterinnen und Nasser, dem einheimischen Fahrer.
Wir sind mit drei GelÀndewagen unterwegs und es ist erstaunlich und beÀngstigend, dass hier wohl mehrere Hauptdarsteller aus Hummeldumm zugegen sind. Das kann ja heiter werden.
Am Morgen des zweiten Tages kommt Klaus, der Ălteste der Gruppe auf mich zu. Er mĂŒsse mit mir reden. Die Gruppe habe sich ĂŒberlegt mir ein Angebot zu machen. Weil ich die beste KameraausrĂŒstung von allen habe und sie mit ihren kleinen Kameras nur wesentlich schlechtere Aufnahmen heimbringen wĂŒrden, wollen sie alle meine Fotos bekommen. Ich dĂŒrfe dafĂŒr immer in einem der Autos vorne sitzen. Da ich auch der GröĂte in der Gruppe bin und es hinten zu dritt schon eng ist, nehme ich diesen Deal sehr gerne an.
Janine stellt sich als hervorragende Reiseleiterin heraus. Sie kennt sich bestens aus und versucht uns immer die schönsten Flecken zu zeigen.
Nasser soll Deutsch lernen. Ich bringe ihm das bayrischen âGriasdiâ (âGuten Tagâ) und âBast Schoâ (âAlles Gutâ) bei und wir beide haben viel SpaĂ. In den SanddĂŒnen der Rub al Khali sporne ich ihn an, weiter die DĂŒnen hinaufzufahren, was leider in einem tiefen Einsanden endet. Der arme Nasser wird nun von Janine geschimpft, was er denn mache und dass er doch nicht auf mich hören solle. Es war dann auch gewĂŒnscht, dass ich in einem anderen Auto mitfahre. Nasser war besonders traurig darĂŒber, denn soviel SpaĂ hatte er mit den anderen GĂ€sten nicht.
Aber auch einige der Mitreisenden möchte ich hier nennen. Mit Dorit und ihrer Mutter Haidi, mit Hubert, mit Klaus und mit Matthias, mit dem ich ein Jahr spÀter individuell Namibia, das Ursprungsland von Hummeldumm bereiste, stehe ich heute, 10 Jahre nach der Reise immer noch in sehr gutem Kontakt.
Die Mitreisenden aus Hummeldumm mit ihren Marotten sind schon fast in Vergessenheit geraten. Dagegen bleiben in bester Erinnerung, die schönen Erlebnisse mit den neuen Freunden und der Spaà den wir alle hatten.
Danke euch allen, dass ihr dabei wart.
© Toni GrieĂbach 2021-02-15