Kapitel 6 – F60.31, was ist das?

Christina Mayrhofer

von Christina Mayrhofer

Story

F60.31 ist die ICD10-Bezeichnung der “Emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung” vom “Borderline Typus”. Borderline kennzeichnet sich durch hohe Impulsivität, so wie selbstschädigenden Handlungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Meist wird durch die modernen Medien sugariert: Alle die sich “ritzen” haben Borderline und alle die Borderliner sind ritzen sich automatisch. Doch hinter selbstverletzendem Verhalten kann so gut wie jede Psychische Problematik stecken, was auch bedeutet, dass sich nicht jeder der an Borderline erkrankt ist, automatisch selbst verletzt.Weiter Diagnosekritärien sind zum Beispiel:anhaltendes Gefühl von innerer Leere; Neigung zu intensiven aber instabilen zwischenmenschlichen Beziehungen; Unsicherheit im Bezug auf eigene Ziele, Unsicherheit im Bezug auf das Selbstbild, innere Präfferenzen; wiederholte Androhung von suizidalen oder parasuizidalen (nicht zum Tod führende) Handlungen; übertriebenes Bemühen das reale oder vermeintliche Verlassenwerden zu verhindern; Neigung zu Wutausbrüchen, mit der Unfähigkeit sein explosives Verhalten zu kontrollieren; Schwierigkeiten, Handlungen beizubehalten, welche nicht unmittelbar belohnt werden…….…um hier nicht alle zu nennen, sondern nur jene, die auch auf mich zutreffen.Was Borderline im Kern für mich bedeutet:Tja, als ich die Diagnose erhielt, wusste ich erstmals nichts damit anzufangen, Ich googelte, und wurde auf einer Seite fündig, die die Symptome genauer beschrieb. Und ach, welch eine Überraschung, ich fand mich in den meisten Symptomen wieder. Aber erstmals genug mit dem Fachgesimpel. Borderline fühlt sich an, wie ein Auto, bei welchem das Bremskabel durchgeschnitten wurde, und welches direkt auf ein brandgefährliches Hindernis zurast. Borderlline ist wie ein Sturm deiner eigenen Gefühle, der droht niemals ein Ende zu nehmen. Borderline ist feel zu viel und gähnende Leere zur selben Zeit. Borderline ist, die am meisten geliebten Menschen, von einer Sekunde auf die andere, abgrundtief hassen zu müssen. Ich könnte diese Wortspielereien ewig weiter führen, denn mir würden noch zig Metaphern einfallen, welche die Emnotional Instabile Persönlichkeitsstörung beschreiben würden. Und ich denke dennoch, das du liebe Leserin, lieber Leser, dir nicht annähernd vorstellen kannst, was und vorallem wie ich denke und fühle. Denn genau das ist es, was an mir “gestört” ist.

© Christina Mayrhofer 2021-10-20

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