Konzerte – eine unvollständige Aufzählung

Beederl

von Beederl

Story

Ganz zu Beginn sehe ich mich in der ersten Reihe stehen: ERIC, eine soeben entdeckte Neuerscheinung am noch nicht einmal erfundenen Austro-Pop-Himmel trällerte “Return to Italy”. Sein Autogramm am linken Unterarm habe ich mir nicht abgewaschen – irgendwann verblich der Marker von selbst. Das dürfte so anno 1971 gewesen sein.

Er war das Entreé zu meiner musikalischen Affinität und zu zwei gewonnenen Eintrittskarten zu Eva-Maria Kaisers Veranstaltung in den Sofien-Sälen. Wilfried mit langen Haaren und Vollbart, Waterloo & Robinson und viele mehr starteten in die Austropop-Ära. Später waren da Chris Roberts und Taco’s “Puttin on the Ritz”. Georg Danzer im Wiener Metropol, Ostbahn-Kurti im Mega-Party-Zelt, Wolfgang Ambros als Youngster am Volksfest, Austria 3 am Donauinselfest, Stefanie Werger, Marianne Mendt hautnah. Udo Jürgens (wie bereits geschrieben) ebenso am Donauinselfest. Die Untouchables im kleineren Rahmen rockten ab – und wir mit ihnen. Manch einer aber, so wie R.F. meinte, ein großer Profi zu sein, und so behandelte er Presse und Fotografen, spulte sein Konzert einfach herunter.

Da waren Tini Kainrath und Roland Neuwirth am Schrammel-Klang-Festival. Sehr menschlich, in einzigartigem Ambiente. Da waren “Middle of the Road” in der Tenne in Kitzbühel, wo sie an dir vorbeisangen “chirpy chirpy cheep cheep“. Einige von den Künstlern sind schon verstorben. Ludwig Hirsch war an sich zwar gut, aber das Publikum vermochte er nicht einzubeziehen. Wilfried – in späteren Jahren mit seinen 4Xang – hatte sich gemausert. Hansi Dujmic durfte ich als “Elvis” erleben – die blutjunge Julia Stemberger als Priscilla.

Da war noch einmal Wolfang Ambros. Aber es war ein anderer als vor -zig Jahren. Es war im kleinen Kellerlokal, wo er sich nicht einmal bemühte, den Text zu finden. Seine einzige Begleitung, ein Keyboarder steckte ihm die angezündete Zigaretten zwischen die Finger und zischte “waunst di net z’sammreisst, geh i”!

Als herzlicher MENSCH stellte sich Andy Lee Lang heraus. Er meinte “draußen im Foyer sind meine Eltern, die verkaufen die CDs, frag sie alles was du wissen willst!” Adeln möchte ich am liebsten Erwin Steinhauer – ein seltener Sir! Präzise vorbereitet, einfühlsam dem Publikum gegenüber. Er las aus seinem Buch und sang Lieder und Couplets.

Die deutsche Band “B.B. & The Blues Shaks” habe ich mehrmals gesehen, sie rissen die Zuhörer von den Stühlen! Im kleinen Hoftheater erlebte ich mehrmals Wolfgang Böck und Adi Hirschal mit uralten, Wiener Liedern, wo ich heute noch immer dabei bin, manche Ausdrücke zu recherchieren. Die großartige Dudlerin Agnes Palmisano habe ich einige Male gehört.

Vergessen habe ich noch Hans Theessink – ein begnadeter Musiker, Dennis Jale und seine Jam Gang, die Wiener Altblueser Formation “Mezzanin”. Für mich unvergesslich sind “Insingizi oder MoZulu-Art” – afrikanische Künstler, die so ganz anders Musik machen als wir Europäer, mit viel Rhythmus und erdigem Sound.

© Beederl 2022-08-06

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