Lina,17 Jahre alt, war eine begabte Tänzerin und ihre Leidenschaft für das Tanzen kannte keine Grenzen. Sie übte stundenlang, um ihre Schritte und Bewegungen perfektionieren zu können. Sie träumte schon als kleines Kind vom Karneval in Köln. Sie war fasziniert von den bunten Kostümen und der fröhlichen Atmosphäre. Deswegen ist sie nun jedes Jahr zur Karnevalszeit mit vollem Einsatz dabei und begeistert das Publikum mit ihrer Energie und ihrem Charme.
Doch vor fünf Jahren wurde Lina mit der schockierenden Diagnose Krebs konfrontiert, und zwar der Leukämie. Die Krankheit zwang sie, eine Pause von ihrem geliebten Hobby einzulegen. Die Chemotherapie und Bestrahlung waren eine enorme Belastung für Lina, aber sie kämpfte sich tapfer dadurch und gab die Hoffnung nicht auf,leben zu wollen. An schlechten Tagen malte sie sich bunte Bilder vom Karneval auf Papier oder im Kopf auf und konnte sich damit motivieren, denn sie wollte unbedingt wieder dort tanzen und all ihre Freunde sehen und vermisste diese Glücksgefühle und ihre Kraft so sehr.
Die Jahre vergingen und Lina kämpfte unermüdlich gegen den Krebs an. Manche Zeiten waren so schlimm,das sie dachte, ihr Körper schafft das nicht mehr. Doch sie kämpfte unermüdlich, denn sie hatte weiterhin soviel Träume und noch ein ganzes Leben vor sich. Sie wollte gerne noch so viel erleben und reisen, die Welt sehen und eine Familie gründen. Das konnte es doch nicht schon gewesen sein, dachte sie sich. Sie vermisste das Tanzen und die Gemeinschaft der Funkenmariechen zutiefst. Doch sie ließ sich nicht entmutigen und Gott, Ihre Familie und Ihre Gemeinschaft des Karnevalsvereins standen ihr immer bei und gaben ihr soviel Kraft und Mut.
Endlich, nach fünf langen Jahren der Krankheit und der Behandlung, war der Tag gekommen, auf den Lina so lange gewartet hatte. Sie stand wieder auf der Bühne als Funkenmariechen. Die Aufregung und die Freude waren überwältigend. In ihrem funkelnden Kostüm strahlte sie vor Glück.
Als die Musik begann, fühlte Lina, wie all die Schmerzen und Sorgen der vergangenen Jahre von ihr abfielen. Sie tanzte mit einer Leichtigkeit und Anmut, die alle verzauberte. Das Publikum jubelte und klatschte begeistert.
Für Lina war dieser Moment mehr als nur ein Auftritt. Es war ein Symbol für ihren unerschütterlichen Willen und ihre Entschlossenheit, nie aufzugeben. Sie hatte den Krebs besiegt und war stärker denn je zurückgekehrt.
Nach der Vorstellung wurde Lina von ihren Vereinskolleginnen und – Kollegen umarmt und beglückwünscht.
Seit diesem besonderen Tag tanzt Lina wieder regelmäßig als Funkenmariechen. Sie nutzt ihre Geschichte, um anderen Menschen Hoffnung zu geben und sie daran zu erinnern, dass es immer einen Weg gibt, mit Mut und Entschlossenheit Hindernisse zu überwinden.
Lina, das Funkenmariechen aus Köln Nippes, ist eine Inspiration für uns alle, nämlich nie aufzugeben
© Maren Mueller-Wallraf 2024-07-13