Mein Happy End

Wir werden niemals im Londoner Hyde Park spazieren gehen, mit unseren überteuerten Coffees to go und matchy Trentchcoats. Ich hätte dir auf einer Parkbank den Milchbart deines Cappuchinos mit meinem Daumen wegwischt und du hättest den Schaum wahrscheinlich mit einem Kuss von meinem Finger wieder zurückgestohlen.

Wir werden uns niemals am Strand in Barcelona einen viel zu süßen Supermarkt-Cocktail teilen und uns über die lauten Kinder beschweren, die neben uns eine Sandburg bauen. Du hättest mir danach gesagt, dass unsere Kinder im Endeffekt wohl genauso nervig wären – aber talentierter in der Sandkunst.

Wir werden uns niemals in München darum streiten, ob wir beim Marienplatz links oder rechts abbiegen müssen, weil Google Maps spinnt und unsere Orientierung einfach grottig ist. Wahrscheinlich hätten wir lauthals diskutiert, bis ich dich mit einem dummen Spruch zum Lachen gebracht hätte.

Wir werden uns niemals leidenschaftlich auf der Spitze des Eiffelturms in Paris küssen, nachdem du mit einem Ring in der Hand auf ein Knie gegangen bist. Ich wäre dir dabei total verheult um den Hals gefallen und hätte fast dafür gesorgt, dass du das Schmuckstück verlierst.

Ich werde niemals ein Foto von uns einrahmen, das mich in einem weißen Kleid und dich in einem blauen Anzug zeigt. Das Bild hätte sich so gut auf dem Regal über dem Fernseher gemacht.

Ich werde dich niemals mit unserem Baby im Arm sehen, das du in die beige Decke mit den weißen Wölkchen gewickelt hättest. Du hättest sie gekauft, sobald du erfahren hast, dass ich schwanger bin.

Das wird alles niemals passieren.

Doch irgendwo in einem anderen Universum wäre das unser Leben.

Mein Happy End.