MEIN WEG IN MEINE „NEUE HEIMAT GASTEIN“

Franz Mechtler

von Franz Mechtler

Story

# salzburglove

Als, geborener, Wiener, durfte ich bereits 1969 mit meinen Eltern den Sommerurlaub in einem gemieteten Holzhaus mit Plumpsklo an der Erzherzog-Johann-Promenade in Badgastein verbringen. Das neue Felsenbad war die Sensation, aber der Fußmarsch dorthin im tĂ€glichen Regenwetter inkl Murenabgang trĂŒbte das VergnĂŒgen erheblich und ich habe folglich damals im zarten Alter von 12 Jahren beschlossen, diese Gegend zukĂŒnftig zu meiden.

Einige Jahre spÀter erlag ich, als strammer Wehrmann im Dienste des Bundesheeres, dem Charme einer reizenden Salzburger Medizinstudentin, die mich alsbald Ihren Eltern im Gasteiner Tal vorstellen wollte. Dass ich dieses Tal eigentlich nicht mehr aufsuchen wollte, schien zu diesem Zeitpunkt wohl in Vergessenheit geraten zu sein, und so lernte ich auch Ihre Eltern und Freunde kennen. Die Dame aus Gastein fand letztendlich in Wien Ihre neue Heimat, wÀhrend ich berufsbedingt in den folgenden Jahren im Pongau tÀtig war. Damit war auch das Ende der Beziehung mit der charmanten Gasteinerin besiegelt.

Als ich von einem lĂ€ngeren Arbeitseinsatz in den Arabischen Emiraten wieder nach Österreich zurĂŒckgekehrt bin, erwartete mich Ende 1984 schon mein nĂ€chster Einsatz als Bauleiter fĂŒr die Erweiterung des Krankenhauses Schwarzach. Nach einer kurzen Einarbeitungsphase ereignete sich dann ein kleines Missgeschick mit schwerwiegenden Folgen: Ein, vom Baustellenpersonal nicht ordnungsgemĂ€ĂŸ abgesicherter, Schacht geringer Tiefe wurde einer, Ă€ußerst feschen, Mitarbeiterin gegenstĂ€ndlichen Krankenhauses auf Ihrem Heimweg zum VerhĂ€ngnis. Sie fiel in die Grube, blieb unverletzt, beschwerte sich jedoch heftig und erwartete eine entsprechende Wiedergutmachung vom Baustellenverantwortlichen, also von mir. Als Gentleman, der ich nun einmal bin, habe ich der Dame, obwohl auch Sie ebenfalls aus Gastein stammte, einen Heiratsantrag gemacht, den Sie schließlich auch annahm. Die Widergutmachung fĂŒr das Hoppala mit dem Schacht dauert also an und wir leben seither als Familie in einem schönen Haus in dieser wundervollen Landschaft des Gasteiner Tales.

Vor 2 Jahren wurde mir mein Traumcabrio Baujahr 1990, also dem gleichen Jahr meiner endgĂŒltigen Niederlassung in Gastein, angeboten wordenZu meiner Überraschung (&Entsetzen) war der Erstbesitzer dieses Fahrzeuges ein gewisser Herr Franz Duval, der Ende der 90er Jahre im Ortszentrum von Badgastein jene 5 historischen GebĂ€ude erworben hat, die nun glĂŒcklicherweise und auch mit Hilfe der Sbg. Landesregierung endlich einen neuen Besitzer und eine erfreuliche Zukunftsaussicht haben.Dass gerade ich, als Nichteinheimischer (also kein „Dosiger“), dieses schöne Auto mit dieser Historie, besitzen darf, ist wohl ein weiterer Wink des Schicksals in meiner Beziehung als Wiener zu meiner geliebten „Heimat Gastein“ gewesen.

© Franz Mechtler 2019-11-05

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