Motorboot am Wörthersee

Sie dreht ihre wilden Runden mit dem Motorboot mitten am türkisfarbenen Wörthersee, wo die 50 km/h erlaubt sind, und zwar so rasant, dass sie über die eigenen Wellen fährt und das Boot so richtig abhebt dabei. „Ok. Genug jetzt“, greift der Gönner ein, der für den Spaß aufkommt. Es ist sehr angenehm, einen Freundeskreis zu haben, der sich selbst gut und zuvorkommend behandelt und sich alle Träume erfüllt und Späße erlaubt, die vielleicht in der Kindheit schon aufgeflammt sind.

Nachdem das Boot fast abgehoben hat, bremst er nun ein und „flaniert“ damit das wunderbar grüne Ufer Richtung ockerfarbenes Schloss Velden ab. Hier wurden seit den 50er-Jahren einige Filme, unter anderen mit Hans Moser, Curd Jürgens, Georg Thomalla, Peter Weck, Thomas Gottschalk, Pierre Brice, Ottfried Fischer, Uschi Glas, Roy Black, Helmut Fischer, Hansi Hinterseer, Elke Winkens, gedreht. Manche trifft man auch immer wieder hier – vor allem natürlich Udo Jürgens, diesmal ohne weißen Bademantel.

„So hättest du ein Segelboot auch nehmen können.“ „Und du gehst jetzt schwimmen.“ Hubert schubst Lilly, von der Liegefläche hinter den Rücksitzen, wo sie es sich gerade auf einem blau-weißen Badetuch bequem gemacht hat. Zum Glück ist der größte See Kärntens auch einer der wärmsten Alpenseen und Lilly plantscht herum. Der tiefste Punkt beträgt 85 Meter und ist im Gegensatz zu den oberösterreichischen Seen ein seichtes und warmes Plantschbecken.

Es gibt so viele tolle Veranstaltungen am Wörthersee, dass Lilly immer zu tun hat, den in Italien so zu planen, dass sie bei der Hin- und Rückfahrt passend dazu in Velden, Klagenfurt oder Pörtschach einen Zwischenstopp einlegen und dabei sein kann beim Ironman Austria in Klagenfurt, Starnacht am Wörthersee, Féte Blanche in Pörtschach, Ferraritreffen und Weiße Nacht in Velden, A1-Beachvolley-Cup.

In der Wohnung in Velden gibt es ein Klappsofa für Gäste und einen netten Balkon. Die Lage direkt neben dem Casino könnte nicht besser sein. Talisa wird im Parkhaus von einer dezimetergroßen, grasgrünen Heuschrecke gebissen, als sie diese fangen wollte, aber beim Geheimtipp – Spagetti bei Charly, der an einem sehr idyllischen Fleckchen des Wörthersees aufkocht, vergisst sie dies wieder. Danach treffen sich viele Linzer und Wiener bei der Féte Blanche im Hotel Leonstain.

Weiße Ballons, tolles Essen und wunderbares, verzaubertes Ambiente im Innenhof mit den Arkaden. Manche fahren auch mit ihren Ferraris weiter nach Italien, haben im Auto aber nur zwei Sitzplätze für sich selbst, so borgt sich Lilly einen schwarzen A3 und rauscht weiter an ihren gewohnten Strand in Lignano und genießt die Freiheit, die ihre Kinder hier haben.

Es ist einfach wie zu Hause und sie findet, dass dieser kleine Abschnitt Meer eigentlich noch zu Österreich gehören sollte. Seit man sich nicht mehr um Lire oder Schilling kümmern muss, macht es auch keinen Unterschied mehr. Sie läuft ins flache Wasser zum Frisbee werfen: „Adria für alle!“