von Musenzeit
Im Frühling, wenn sich die ersten Blüten zeigen, sehne ich mich besonders nach Poesie.
Und jetzt, wenn die Waffen lärmen, da möchte ich am liebsten in eine Umarmung zärtlicher Worte eintauchen, um ihnen tief in mir mit meinem Herzen lauschen. Meine Sinne und Gedanken werden durch die vielen Nachrichten müde, die Interaktionen dadurch anstrengend und neigen zu Konflikten. Aufgebrochen fühle ich mich durch die verstörenden Ereignisse. Traumbilder kommen und gehen in der Nacht und verfolgen mich tagsüber noch mit ihren lähmenden Schatten.
Ich setze mich auf die alte Steintreppe des Gartens, sinke in die wärmenden Sonnenstrahlen hinein und spüre durch das verdorrte Gras des Winters nun die zarten Frühlingsknospen an meinen Fingerspitzen. Zarte Berührungen braucht es für das Neue.
Die verbindenden Berührungen, die wir uns jetzt schenken… ein Miteinander, Sowohl-Als auch. Jede einzelne ist ein Gegenentwurf zu einer Begegnung, die ein Entweder-Oder als Definition trägt, die keine Synthese, kein Nebeneinander als Option wahrnimmt…
Dorthin, wo Liebesverwöhntes das Sagen hat. Davon träume ich jetzt, da es Frühling wird…
***
Nach Dorthin
Nehmen,
unseren köstlichen Atem,
Und dorthin tragen
wo sich Lebenskraft entfaltet.
Nicht bleiben
Wo er
stockend
erstickt.
Dorthin gehen
wo er
fließend
strömt.
Nehmen,
unser kraftvolles Herz,
Und dorthin tragen
Wo sich Liebesraum entfaltet.
Nicht bleiben
Wo es
lärmend
schmerzt.
Dorthin gehen
Wo es
sinneswach
tanzt.
Nehmen,
unseren einzigartigen Körper,
Und dorthin tragen
Wo sich unbegrenzte Schönheit entfaltet.
Nicht bleiben
Im
Pechschwarzdunkel
kalten Neonlichts.
Dorthin gehen
wo es
morgenlichtfarbig
frühlingsduftend wärmt.
Traumversüßt
farbtrunken
liebesverwöhnt
zusammen nach Dorthin gehen.
***
© Musenzeit 2022-03-10