Omas Torte ist die beste

Naseer

von Naseer

Story

Wer kennt das nicht aus seiner Kindheit? Oder wer hat es nicht gefeiert?

Wie ein Kater auf der Lauer der Oma beim Torten backen zuschauen und im richtigen Moment, wenn Oma sich umdreht, mit dem Finger von der Tortenteig naschen. Dann bekommt man direkt die Strafe auf die Pfoten.

Die Reste in der Zubereitungsschüssel sind kostbarer als die Torte, mit den Fingern jedem Tröpfchen nachjagen.

Weihnachten war anders, als ich noch ein Kind war, die Großfamilie gab den Ereignissen vor allem an Weihnachten eine andere Atmosphäre.

Da wir direkt neben meinen Großeltern auf der Seite meines Vaters gewohnt haben, waren wir viele.

Meine Oma mit meiner Mama, meine Tanten waren für die Kuchen und Weihnachtsplätzchen zuständig, wir hatten keine Plätze, die haben wir in Deutschland in unser Weihnachten integriert.

Das Weihnachtsgebäck ist der Höhepunkt jeder Familie, der Duft steigt in die Küche und strömt durch das Haus und dringt in jede Ecke, dann verlässt die Küche durch das spaltbreit geöffnete Fenster bis zur Außentür, wenn in der Nachbarschaft spazieren ging, wusste schon wer gerade für Weihnachten backt.

Es sind Dufte Cocktail, Gebäck mit Zimt, oder Walnussfüllung, oder Kokosnussfüllung, mit Datteln gefüllt sind meine Favoriten, alles handgemacht.

Und die von Oma, die sind wie signiert, die erkenne ich von mehreren benachbarten Stücken.

Als ältestes Enkelkind habe ich immer an Oma und Opa gehangen, sie haben mich auch verwöhnt, Oma hat mich oft mit Weihnachtskuchen überrascht.

Ein Schokoladenkuchen, fluffig mit Schoko Stückchen drin, mit Sternchen und bunten Streuseln drauf, ich weiß, gesund war Weihnachten nie, deftig und süß. Ende November fangen die Vorbereitungen an, als erstes haben Oma und Opa die Vorbereitungen für die Knoblauchwurst am Start, die Därme und das Fleisch, wenn alle Därme fertig sind, werden sie unter ein großes Holzbrett zwischen vier Lagen Baumwolltücher gelegt, auf das Brett kommt schweres Gewicht für 24 Stunden, die Wurst wird einfach ausgepresst, um das überschüssige Wasser loszuwerden.

Das Klima im Irak in den 80er Jahren war anders als heute, ideal für die Wursttrocknung an der Luft.

Draußen über den Küchenfenstern hingen zwei Reihen Tau unter einem Vordach, dort hat mein Großvater immer die Knoblauchwurst aufgehängt, als Kind habe ich fast jeden Tag Großvater und Großmutter gefragt, wann können wir sie endlich essen? am ersten Weihnachtstag zum Frühstück die erste Kostprobe, oh Mann, warum?

Jeden Tag die Wurst am Seil beobachten und sabbern wie ein Kater, bis Weihnachten kommt.       

© Naseer 2024-10-03

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Emotional