Scheiße geil, oder Wanda in Wien

Da laust mich doch der Affe. Mein Facebook-Messenger bimmelt und Ö3 poppt auf. „Sie haben Tickets für das Wandakonzert gewonnen!“
Ich stehe mitten bei den Aufbauarbeiten zu unserem Gerätturnwettmapf in der Schule und denke mir einfach nur „Leider Geil“. Dann fickt mich für einen kurzen Moment die Realität und ich stell die gesamte Nachricht in Frage, weil ja so Fakeprofile immer wieder mal im Umlauf sind. Doch nach eine kurzen Faktencheck kann ich mir sicher sein, dass ich zu Wanda darf. Da hat mir doch das Schicksal einen ordentlichen Streich gespielt. Eigentlich wollte ich meiner Frau im Sommer Tickets hierfür schenken, doch sie ließ mich damals abblitzen mit den Worten: So knapp vor Weihnachten ist das sicher nur stressig!
Leider sollte sie bis zum Konzerttag auch mit ihrer Aussage recht behalten. Eine Woche vor dem Konzert ist die ganze Familie krank-kränklicher-am…. Sollte ich hier irgendwie Xund durchkommen, hab ich Wanda mehr als nur verdient. Während wir versuchen, durch den Alltag zu kommen und Viren bei Viren zu lassen, steigt bei mir von Tag zu Tag die Vorfreude. Je näher wir der Deadline kommen, umso fitter wird meine Frau und so können wir doch tatsächlich und immer noch ein wenig angeschlagen, unsere Kinder bei der Oma abgeben. Wir machen uns auf den Weg zur Stadthalle. Etliche Fans warten schon vor den Toren und wir schaffen es, ein wenig durchnässt, in die Vorhalle. Wir schleusen uns an Aufseher und Kontrolleuren vorbei und schaffen es rechtzeitig zur Vorband: Leftovers auf unsere Sitzplätze. Nach einigen harten aber auch sehr melodischen punkrockigen Liedern war die Stimmung auf einem neuen Höhepunkt. Die Last der Vortage und das schlechte Gewissen waren wie weg gesungen. Dann betreten die Herren von WANDA die Bühne und wie ein einziger Bienenstich der gleichzeitig ein paar tausend Menschen erwischt, heben sich die Körper der Leute von den Tribünensitzen und fangen an zu tanzen. Auch wir, angestochen von Wanda verlassen unsere gemütlichen Sitzplätze und fangen an zu grooven. Eine Halle voller Menschen singt und gröltzu den Liedtexten. Selbst wenn man nicht gleich jeden Text kennt, so kann man spätestens beim zweiten Refrain mitsingen. Wanda versprühen eine unglaubliche Energie auf der Bühne. Sie verschmelzen mit dem Publikum und zwischen Hit und Hit wird sogar ein wenig Wiener Schmäh geführt. Weil Weihnachten mit Wanda nicht einfach nur episch sein kann, kommen nach gefühlten zwei Stunden auch noch Gäste auf die Bühne. Bei Kokain performt Boris Bukowski. Dann steht Christina Stürmer plötzlich da und sing ihren Hit: Ich lebe! Gemeinsam mit der Band:Kraftklub reißen sie die letzten Ungläubigen von den Sitzen und alle stehen und tanzen durch die Wiener Stadthalle. Es ist ein Fest der Freude, ein Fest der Musik und ein Fest der Amore, welches WANDA uns hier abgeliefert hat. Zwischen Bussi Baby und Weiter, Weiter, wird meine Stimme etwas heiser. Doch spätestens bei der Zugabe mit Bologna bin ich mit Wanda am Weg zu Amore.
Völlig wandahypt verlassen wir die Stadthalle mit ganz viele Liebe im Gehör und guter Stimmung für die Festtage.
Vielen Dank an Wanda und Ö3, ein fetter Wunsch wurde uns erfüllt.
„Es ist wahrscheinlich etwas Wahres dran,
Wenn du sagst, dass man dabei träumen kann.“-Wanda-großartig-Amore ♥ ♥ ♥