von Muttertier
Es gibt unzählige Geschichten und Momente, die ich mit Tine genossen habe. Ich habe mit ihr schöne Zeiten erlebt und hoffe, noch mehr mit ihr zu erleben. Schließlich ist sie ja erst 30 und da ist noch viel Platz nach oben, um lustige Dinge mit ihr durchzumachen. Manches ist bestimmt nicht jugendfrei oder für jedermann zu lesen bzw. hören, doch ich habe mir eine nette Silvesterepisode herausgesucht, an die ich heute noch denken muss.
Ich glaube, es war 2018 oder 2017, da beschlossen Tine und ich, am 31.12. bei ihr zu Hause zu bleiben und gemeinsam einen netten Silvesterabend zu verbringen. Zu zweit, in Ruhe bei ihr in der Wohnung essen, Musik hören und einen gemütlichen Rutsch ins neue Jahr zu vollführen. Der Abend begann wie geplant bei ihr mit einem Drink, und sie erzählte mir, dass wir im Restaurant eines Bekannten feiern könnten, dort essen dürften und eben Silvester feiern. Tines Bruder würde mit seiner Freundin ebenso kommen, und deswegen beschlossen wir, nicht selbst zu kochen, sondern dorthin zu fahren.
Angekommen im Restaurant, saßen Tine und ich dann am Tisch der Partygesellschaft des Gastgebers und merkten, dass wir niemanden kannten und alle Menschen in diesem Lokal über 60 Jahre alt waren. Tines Bruder war noch nicht anwesend. Daher beschlossenTine und ich, in dem eher vornehmeren Restaurant „Titanic“ zu spielen, weil wir uns in dieser Situation etwas gelangweilt fühlten. Wir schlüpften in unsere Rollen als Lord und Lady der ersten Klasse, tranken jedoch mehr als ein ganzer Hofstaat und involvierten später auch Tines Bruder und dessen Freundin in unser Spiel. Die beiden waren der Idee angetan und spielten motiviert mit. Der Rest des Tisches verstand nicht ganz was bei uns los war, und nach dem vorzüglichen Essen beschlossen wir, unser Tanzbein zu schwingen. Zum Leidwesen der anderen tanzenden Paare waren Tines Tanzbewegungen nicht sehr „ladylike“, und ich benahm mich auch eher, als wäre ich auf der sinkenden Titanic als auf einer Tanzfläche. Unser Workout wurde dann durch eine Dame unterbrochen, die Tombolalose verkaufte, als Lord und Lady mussten wir natürlich ein paar kaufen und gewannen sogar einige wunderbare Fußpflegeprodukte. Um Mitternacht bestaunten wir im Freien das Feuerwerk über Wien und ließen danach unsere fiktive Titanic sinken, verließen das Restaurant und fuhren zurück in die Stadt, um in einer Bar abzusacken. Am nächsten Tag um ca. 13:00 Uhr krochen wir aus diesem Lokal heraus und waren entsetzt darüber, dass es schon hell war.
Diese kleine Geschichte ist typisch dafür, was wir beide oft erlebt haben und man mit Tine erleben kann. Das Unerwartete, das Ausgefallene, Erlebnisse, an die man sich ein Leben lang erinnert. Was ich über Tine bzw. uns beide denke, könnte ich in vielen Seiten wiedergeben. Doch möchte ich kein Buch über Tine schreiben, das sollen Historiker machen, wenn sie mal eine berühmte Psychotante ist.
(Stephan)
© Muttertier 2021-01-15