von Wolfgang Lugmayr
Der Darm … das gesamte Leben begleitet er uns, ist dauerbeschäftigt, wird oft überbelastet, manchmal sogar misshandelt – mit Mitteln, die dem Leben eher abträglich sind, als es zu fördern. Doch er geht seiner Arbeit nach, ist für uns da.
Beachten wir ihn dabei entsprechend? Die Antwort auf diese Frage kann durchaus „Nein“ sein. Das ändere ich nun für mich, mit dieser Geschichte.
Mein Darm reagiert inzwischen sehr gereizt auf mich, zeigt mir seit längerer Zeit jeden Tag auf’s Neue, das ihm etwas so gar nicht passt. Ich habe natürlich reagiert, vermeide Ballast wie Alkohol, Milchprodukte, Tomaten, Weizenmehl … eben alles, was mein Darm nicht mag (und die mit ihm verbundenen Lebenseinheiten in meinem Körper). Trotzdem grantelt er weiter. Ich habe ihn durchleuchten lassen, ihm (und mir) einen Spiegel vorgehalten, er hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Ich habe ihm Enzyme und andere Zusatzstoffe vergönnt. Er bleibt bei seinem Grant, er bleibt gereizt.
Was kann ich denn noch tun, mein lieber – ganz persönlicher – Freund? Ja, ich weiß es (inzwischen). Du bist mir selbst Spiegel, Indikator, Signalgeber … wenn ich zum Beispiel gegen meine tatsächlichen Aufgaben, Talente und Möglichkeiten im Leben handle. Du willst mir wohl sagen: Verharre nicht in der Vergangenheit, lebe im Jetzt, sei friedlich, freundlich, klar. Fühle dich vor allem wohl … bei allem, was du tust!
*** HEY, ich merke: Du tust mir gerade gar nicht weh! Es ist ja auch ein feiner Ort, an dem ich sitze und schreibe, direkt am Wasser, mit Blick auf die Berge. Das gefällt dir, das gefällt mir. Es tut einfach gut.
Ich achte in Zukunft mehr auf dich – VERSPROCHEN! Lebe Hoch, mein Lieber … Viva il Enteron! Es beginnt in dir und es beginnt in mir!
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Granteln: Österreichisch umgangssprachlich für „sich grantig zeigen“, „übel gelaunt sein“
Enteron: altgriechisch – „Im Innen“, steht für den Darm und die Eingeweide
© Wolfgang Lugmayr 2024-03-20