von Daniela Reinelt
Krafttier Schmetterling namens Pfauenauge
Es ist schon einige Jahre her, da hat sich bei mir ein Schmetterling namens Pfauenauge als Gast in meiner Wohnung eingemietet. Auch wenn ich ihn in seine Freiheit entlassen wollte, ist er immer wieder in mein Wohnzimmer zurückgekommen. Was wollte er mir denn sagen? Das habe ich mir manchmal überlegt. Vielleicht: „Gehe in die Leichtigkeit! Lebe das Leben! Es ist doch wunderschön und bringt sehr viel Abwechslung. Du warst in der Vergangenheit sehr unter Druck gestanden. Sei es Dir wert, in die Zuversicht, die Lebensfreude zu gehen“. Er zeigte mir, wie leicht es ist, sich tanzend zu bewegen. Ich nahm meinen Staubsauger in die Hand – Kopfhörer auf, laute Musik an – und machte somit tanzend meine Wohnung sauber. Ich habe die Arbeit gar nicht als Arbeit, sondern als Vergnügen wahrgenommen.
Was habe ich daraus gelernt? Mein Weg ging ins Vertrauen, in die Freude, in die Leichtigkeit, in die Zuversicht. Hast Du Dich auch einmal gefragt, wo Dein Weg hingeht? Nimm die Dinge leichter. Mit Leichtigkeit siehst Du auch viel schneller Lösungen. Sie liegen auf der Straße. Bück Dich und heb sie auf. Es lohnt sich.
Was wir alle mehr oder weniger als Lernaufgabe auf dieser Welt haben, ist wohl Geduld zu lernen. Bei uns sollte immer alles schnell gehen und am besten noch gestern.
Wer will sich anschließen auf einem wunderbaren Pfad entlang zu flanieren statt ständig nur über Berge zu klettern? Es macht mir immer wieder Spaß, in mich hinein zu hören und das zu machen, was mir Freude bereitet. Manchmal braucht es für unsere Entscheidungen einen kleinen Schups in die richtige Richtung. Und diesen kleinen Schups bekam ich von einem sehr anmutig wirkenden kleinen Schmetterling namens Pfauenauge. Sein Leben besteht aus sich fallen zu lassen, nichts festzuhalten, nicht zu klammern, einfach nur geschehen lassen. Man ist das beneidenswert. Er lebt so richtig unbeschwert und glücklich und lässt sich von der Sonne inspirieren. Er genießt die Sonnenstrahlen.
Solche Auszeiten brauche ich auch, braucht jeder Mensch. Ich nehme mir sie nur nicht immer. Auszeiten sollten fest verankert in unserem Terminkalender stehen. Jeden Tag eine halbe Stunde für sich selbst einzuplanen, ich glaube, das kann jeder. Nur darf man es auch umsetzen. Alle Termine, die im Terminkaleder stehen, nimmt man wahr. Und wie ist es mit einem Date mit uns selbst? Das steht nicht im Terminkalender. Und das ist eigentlich der wichtigste Termin in unserem Leben.
Manchmal ist es notwendig, mal darüber nachzudenken, was will ich eigentlich? Immer nur für andere dazusein und allen alles recht machen zu wollen? Wo bleibe ICH dann? Ein DANKESCHÖN kommt in den wenigsten Fällen – im Gegenteil.
ICH BIN DER WICHTIGSTE MENSCH IN MEINEM LEBEN. Und welche Stellung nimmst DU in Deinem Leben ein? Hast Du das Ruder in Deiner Hand oder hast Du es abgegeben?
Ich wünsche Dir eine wunderschöne Zeit mit sehr viel Sonne im Herzen. Genießen wir doch das Leben! Seid Ihr dabei?
© Daniela Reinelt 2019-10-20