von Sarah Vinkelau
Nach guten 20 Minuten kam ich an einem kleinen Holztor vorbei, an dem ein Schild hing mit der Aufschrift: âSherwood Inn, this wayâ. Endlich! Ich habe schon gedacht ich wĂŒrde nie mehr ankommen. Also lief ich an dem Tor vorbei und folgte dem Feldweg, der von BĂ€umen eingehĂŒllt war, bis irgendwann ein Haus erschien, aus dem grelles Licht aus den Fenstern schien. Ich betrat die Terrasse und zog mir meine Kapuze vom Kopf, denn natĂŒrlich regnete es, schlieĂlich war ich ja in England. Ich zog die schwere HolztĂŒr auf und betrat einen Raum, der sehr altmodisch, aber hell eingerichtet war. In der Mitte stand ein Tresen, auf der eine kleine Klingel stand. Ich drĂŒckte mit meinem Finger auf die Klingel und ein schriller Ton ertönte. Kurz darauf kam eine Frau aus einen der anderen RĂ€ume gelaufen und sah mich mit einem herzlichen LĂ€cheln an. âGuten Tag, Herr Koehler. Haben Sie es gut hier hergefunden?â, fragte sie und legte ein Buch vor uns ab, indem viele Namen untereinandergeschrieben aufgelistet waren. âHallo, ja es ging. Hat sie ihre Schwester schon informiert?â, fragte ich genervt, da ich endlich ein Zimmer brauchte und einige Telefonate fĂŒhren musste, um das alles hier zu klĂ€ren. âJa, das hat sie. Ich habe Ihnen auch schon ein sehr schönes Zimmer hergerichtetâ, sagte sie und reichte mir einen SchlĂŒssel. âSie haben das Zimmer 207. Das befindet sich im ersten Stock und dann den Flur runter rechts. Ach so, und FrĂŒhstĂŒck gibt es um halb 8â, erklĂ€rte sie. âOkay. Vielen Dankâ, antwortete ich nur, nahm meinen Koffer und lief zu der weiĂen Holztreppe im Nebenraum. Mit jedem Schritt, den ich machte, knirschte die Treppe nur noch stĂ€rker. Es war schon fast unangenehm, weshalb ich versuchte vorsichtigere Schritte zu machen. Kurz darauf kam ich in meinem Zimmer an. Die weiĂe HolztĂŒr fiel hinter mir ins Schloss und ich lieĂ meinen Koffer im Raum stehen. Es sah zu meinem Verwundern tatsĂ€chlich nicht so schlecht aus. Klar, es war alles etwas alt eingerichtet mit dem groĂen Holz Bett und den vielen HolzschrĂ€nken, aber es hatte etwas GemĂŒtliches. Direkt im Anschluss nahm ich mein Handy aus der Tasche und wĂ€hlte die Nummer von meinem Chef, aber der hob nicht ab, weshalb ich meinen Kollegen Julian anrief. âĂh, hallo?â, ertönte es in dem Hörer. âHey, du hör zu. Ich habe ein Problemâ, begann ich zu erklĂ€ren. âAch wirklich?â, gab er von sich in einem eher sarkastischen Ton. âJa, ich bin in England gelandet, in irgendeinem komischen Kaff und nicht in Lille. Deshalb kann ich jetzt gerade auch nicht an dem Meeting teilnehmen und unseren Chef erreiche ich auch nicht. Ich versuche hier so schnell es geht wegzukommen, aber das könnte etwas dauern. Bist du schon im BĂŒro und kannst ihm vielleicht Bescheid sagen?â. Ich seufzte. âJetzt beruhig dich erstmal. Ich klĂ€re das. Mach dir keinen Kopf und wenn es ein paar Tage dauert, dann ist das auch nicht so schlimm. Ist jetzt nicht so, als wĂ€rst du nicht schon hundert Mal bei den Veranstaltungen gewesen.â Er hatte gut reden. Kurz darauf legte er auf.
© Sarah Vinkelau 2021-07-14