von Erich Stöger
Es gibt ungefähr zwei Millionen Arten von Vögeln.
Es gibt heimische Vögel und es gibt Zugvögel.
Es gibt Singvögel und es gibt exotische Vögel, manche lernen sogar unsere Sprache.
Es gibt kleine, schnelle Vögel und es gibt große gewaltige Vögel.
Es gibt Raubvögel und sicherlich noch viele andere Arten mehr. Es gibt „Vögel“, die gar keine richtigen Vögel sind.
Es gibt Vögel, die leben in Gefangenschaft, aber gottseidank können trotzdem die meisten ihre Freiheit genießen.
Es gibt auch „komische Vögel“, dabei handelt es sich aber ausschließlich um Menschen.
„Ich fliege“, oder so ähnlich sagte oder meinte einst Ikarus. Den Ausgang kennen wir und nein, ich will nicht fliegen lernen. Meine Geschichte handelt von einem besonderen Vogel. Vom „Weltenvogel!“ Von meinem Weltenvogel. Und ich fühle wahrscheinlich wie er. Warum? Weil es mich so wie ihn, schon immer hinauszog, in die Weite dieser Welt. Und so wurde ich wahrscheinlich, ohne es zu wissen, wie er, zu einem Weltenvogel. Wir wussten voneinander nicht, wir sind uns bei unseren Flügen nie begegnet. Und so führten mich meine Wege zwar meistens zu meinen gewünschten Zielen, aber wie schon gesagt, ich kannte meinen Weltenvogel noch nicht, und so vergingen die Jahre. Aber dann lernte ich ihn plötzlich kennen. Nicht irgendwo in der großen weiten Welt, nein zu Hause, sozusagen fast vor der Haustüre. Wir verstanden uns sofort. Und seitdem lebt er in meinem Garten. Manchmal kommunizieren wir stillschweigend über unsere vergangenen Flüge. Zumeist aber über unsere nächsten.
Ja, ich weiß, das klingt komisch, aber es entspricht einfach der Wahrheit. Und träumen ist doch schön, zumindest so weit es sich um angenehme Träume handelt. Manche unserer gemeinsamen Träume führen uns aber auch in die Vergangenheit, man hat sich ja so viel zu erzählen. Aber die meisten führen uns in die Zukunft und die können wir vielleicht auch mitgestalten. Die Träume der Vergangenheit können wir nicht ändern, sie sind ja Vergangenheit. Sie bleiben uns als schöne Erinnerungen erhalten und bereiten uns dadurch Freude. Aber unsere Zukunftsträume, die sind real und wir werden sie wahr werden lassen, mein Weltenvogel und ich.
Mein „Weltenvogel“ sitzt auf einem großen Globus und dieser besteht so wie er selbst, aus rund dreihundertdreissig gebrauchten Pferdehufeisen. Geschaffen von einem begnadeten Künstler. Und es gibt nur diesen einen, MEINEN „Weltenvogel!“ Er begleitet mich in meinen Gedanken auf jeder Reise. Bei der Rückkehr gibt es dann immer wieder viel zu erzählen und er ist ein guter, interessierter Zuhörer.
Also los, lass uns wieder fliegen mein Weltenvogel! Es liegen noch soviel Ziele vor uns. (2023)
© Erich Stöger 2023-03-15