Bewusst und intensiv.

Zusammen mit R. sitzt er in seinem Stammcafé. Er betrachtet sie, dann sagt er zu ihr, sie sehe immer besser aus. Wirklich, denkt er, ich meine das ehrlich, nicht einfach so eine Schmeichelei. Aber diesen Gedanken spricht er nicht aus.

Richtigerweise, denkt er, müsste ich sagen, du gefällst mir immer besser. Noch nie war er objektiv gewesen, wenn es um die Beurteilung des Aussehens einer Frau gegangen war, wozu auch? Wen könnte eine nach Objektivität strebende Aussage aus seinem Mund interessieren, zumal, wenn es um die Beurteilung des Aussehens einer Frau geht?

Wie schön, dass es jetzt wirklich Frühling wird, sagt R. Ihr Blick hat auf einmal etwas vom Honig und verliert sich in der Dämmerung.

Er schaut ebenfalls in den brechenden Himmel und sagt: Ich nehme es mir fest vor, jeden einzelnen dieser Tage zu nützen. Bewusst und intensiv.

Wie jedes Jahr, sagt R.