Applaus. Ich schwitze, und lächle. Hände schießen nach oben. Ich beantworte eine Frage nach der anderen. Eine Diskussion bricht aus, und ich verstehe erst in dem Moment, bei dem ich mich hinsetze – wieso ich diesen Stress so geliebt habe: Hier, am Lightning Talks München, erleben alle gerade mein Lebensmotto »Explore, Enjoy, Share«. Ich wünschte, es gäbe so was in Salzburg.
Die Veranstaltung endet – meine Hand schießt hoch. Ich höre mich selbst sagen: „Ich werde Lightning Talks nach Salzburg bringen!“ Leute applaudieren wieder. Mist. Wie soll ich das machen? Ich habe keinen Raum, kein Team, kenne keine Redner, weiß nicht, ob irgendwer in Salzburg interessiert ist, habe nicht die Technik für ein Event…
Ich lächle nach außen, fühlte mich aber als hätte mich ein wahrer Blitz getroffen. Mein Herz rast. Mein Kopf ist blank. Was macht man, nachdem Inspiration eingeschlagen hat? Ein paar Tage später bin ich zurück in Salzburg. Zufällig sehe ich eine Einladung von Romy Sigl zu einer Wiedervereinigung von dem Start-up Salzburg Weekend im Coworking Center Sbg – ich entscheide mich hinzugehen.
Als ich durch die GlastĂĽr reingehe, werde ich mit High-Fives Willkommen geheiĂźen. Ich hatte das ganz vergessen. Hier ist der Ort, an der ich diese innovative & kreative Energie und Menschen finde – die ich so liebe. Ich schaue mich um… eine groĂźe HolzbĂĽhne ist rechts von mir. Das … das ist perfekt! Tolle Leute, tolle Energie, fantastischer Raum. Ich will Lightning Talks hier organisieren.
Aber ich bin Student und habe kaum Geld. Was soll ich tun … Ich könnte mir den Raum nie leisten! Ich erinnere mich jetzt noch, wie ich erzählt habe von Lightning Talks in MĂĽnchen – und dass ich es gerne in Salzburg umsetzen wĂĽrde. Plötzlich hörten mir alle zu. Manche boten an, mit der Technik zu helfen, andere schlugen mir Redner vor, Romy fragte mich – wann ich das Event machen will. Ich sage, etwas zurĂĽckhalten – „…am allerliebsten wäre mir das schon in einem Monat zu realisieren“. Romy fragt, ob ich mir sicher bin, dass das so schnell geht. An anderen Orten, in anderer Umgebung hätte ich nicht hier ja sagen können – aber hier wirkte einfach alles machbar.
„Dann“, antwortete Romy – „mach es doch hier – du kannst den Raum gerne verwenden“. „Wirklich? Wie viel …“ „Nein, bringe einfach Leute her, die vielleicht irgendwann einen Tisch wollen – Win-Win für alle“. JA!
Einen Monat später stehe ich als Moderator auf der Bühne im Coworking Center, ein Team von Leuten verteilt Snacks und bereitet Redner vor, 10 verschiedene Redner, 2 spontane Reden, danach jeweils Diskussion und Austausch – Applaus – sie schwitzen – und lächeln.
Und ich lächle auch – ich habe hier einen Ort und Menschen gefunden, bei dem Träume möglich werden, bei dem „Do what you love“ gelebt wird. Jetzt (2022) starte ich eine Kursplattform, ähnlich wie jene, die ich vor 6 Jahren bei dem Startup-Weekend gepitcht hatte, auch hier im Coworking Center (und am StartUp Camp).
* Dialoge wurden kreativ nachgestellt & angepasst.
© Momo Maximilian Feichtinger 2022-05-09