Kennt ihr das Gefühl immer einsam zu sein? Einfach nicht zu wissen wer ihr seit und wo ihr hingehört? Ein Außenseiter zu sein? Ja? Dann fühlt ihr genau das Selbe wie ich. Ich war gerade mal 10 Jahre alt als ich mit ansehen musste wie mein Vater meine Mutter schlug. Er war ein Säufer,ein Spieler und ein gemeiner Betrüger. Eines Nachts wo alle schon schliefen und man nur das Säuseln des Windes und das Rascheln der Bäume hörte kam mein Vater nachhause, mit zerrissener Hose und Schweiß gebadetem Hemd. Keuchend setzte er sich auf den Sessel der in der Küche stand und zog sich die auf den Tisch stehende Flasche Rum zu sich heran und trank daraus. Er knallte sie auf den Tisch stand laut rülpsend auf und ging in Richtung Schlafzimmer meiner Mutter. Ich wurde durch das Getrampel seiner schweren Stiefel geweckt und saß wie von einer Biene gestochen im Bett, ich lauschte und hielt vor Aufregung und Spannung die Luft an. Sekunden vergingen, Minuten vergingen kein einziges Wort war zu hören, nur das laute Schnarchen meines älteren Bruders und das knarren einiger Türen die vom Wind bewegt wurden. Trotz alle dem fand ich keinen Schlaf mehr, ich hievte mich aus dem Bett zog mir mein langes weißes Nachtkleid über und schlich auf Zehenspitzen zur Schlafzimmertüre meiner Eltern. Vorsichtig öffnete ich sie einen Spalt und schaute neugierig hinein. Da sah ich meine Eltern auf dem Bett liegen, zusammengekuschelt und friedlich schlafend. Mir kam ein Lächeln über die Lippen so hatte ich meine Eltern schon seit Jahren nicht mehr schlafen sehen. Langsam und möglichst leise schloss ich wieder die Zimmertüre und machte mich auf den Weg zurück in mein Bett. Da sah ich es, vor unserem Haus in unserem Garten geschah ein Unglück das niemand mehr so schnell vergessen würde. Der Baum fiel um und traf ein vorbeifahrendes Auto, ich musste dabei zu sehen und konnte nicht mehr tun als meine Eltern zu wecken und hinaus in den Garten zu laufen um zu sehen ob es überlebende gab. Doch das tat ich nicht, ich lief in mein Zimmer zog mir einen dicken Pullover eine lange Stoffhose und Schuhe an und lief hinaus in den Garten. Es war eiskalt, der Regen peitschte mir wie Nadeln in die Augen und der Wind wehte mir meine langen schwarzen Haare in mein Gesicht, trotz allem ging ich entschlossen weiter durch das nasse Gras bis ich bei der Unfallstelle angekommen war. Außer Atem und zitternd vor Kälte bannte ich mir einen Weg durch die dichten Äste des gefallenen Baumes, bis ich nahe genug am Auto war um durch die noch heil gebliebenen Scheiben hindurch zu sehen um zu sehen ob noch jemand im Auto war. Jedoch ohne Erfolg, denn der Regen und der Wind hatten die Scheiben bereits so verunreinigt das man nichts mehr erkennen konnte, daher beschloss ich zu versuchen die Türen des Wagens zu öffnen, dies war aber eine große Herausforderung, da sie vom Baum beschädigt wurden und schwer zu öffnen waren. Nach ewigem ziehen und zerren gelang es mir endlich die Fahrertüre zu öffnen und einen Blick in das Auto zu werfen. Der Fahrersitz war leer, das konnte ich sofort sehen, der Beifahrersitz ebenso. Ich nahm an das niemand mehr im Auto sein würde und wollte mich gerade auf den Weg zurück zum Haus machen als ein leises schniefen in meinen Ohren ertönte. Nochmals sah ich in das Auto und siehe da,auf der Rückbank des Autos lag ein Baby es war aus seinem Sitz gefallen und lag nun unter dem Fahrersitz.:,, Oh mein Gott, na hallo was machst du denn hier ganz alleine , wo sind deine Eltern? Weshalb haben sie dich zurückgelassen du armes Kerlchen.”
© Carina Heindl 2023-09-07