Das Mädchen von außerhalb – Teil 14

Lisa Frank

by Lisa Frank

Story

Dies geschah im März 2024. Noch im Jahr davor, zu Weihnachten 2023, war ich, über die Feiertage, bei meiner besten Freundin. Zu dieser Zeit hatte sie sich von ihrem Freund getrennt und mich das erste Mal geküsst. Zu Silvester kam sie mit mir nach Senftenberg und gestand mir, dass auch sie schon lange Gefühle für mich hatte. Doch hatte auch sie, aufgrund ihrer Familie, Angst gehabt sich diese einzugestehen und sich mir anzuvertrauen. Wir begannen eine Fernbeziehung, mit welcher ich am Anfang ziemlich Probleme hatte. Auch in Senftenberg anzukommen viel mir schwer. So lebten in Senftenberg doch weniger Einwohner, als in der kleinsten mir bekannten thüringischen Stadt. Auch hatte ich ein großes Problem mit meiner Eifersucht, wenn sich meine Freundin zum Beispiel mal mit einem Freund traf. Stets war da die Angst sie zu verlieren und nicht gut genug zu sein. Ich wusste lange Zeit nicht, wie ich mit ihr darüber reden sollte, ohne sie zu verletzten oder ihr ihrer Freiheit zu berauben. Denn Freiheit und Unabhängigkeit war für uns beide sehr wichtig. Auch in Senftenberg kündigte mich mein Arbeitgeber noch in der Probezeit. Der Vorteil war, dass ich mich beim Arbeitsamt nicht erklären musste. Doch verlor ich gleichzeitig einen gut bezahlten Job. Aber unten in einem Kellerloch zu sitzen, welches die Fenstergröße einer Unterarmlänge besitzt und dabei keinem Menschen zu begegnen, ist nicht der Beruf, den ich mir vorgestellt hatte. Die ganzen Umstände führten dazu, dass ich an einer längeren depressiven Phase sowie einem weiteren Zusammenbruch litt. Ich entschied mich in eine Tagesklinik zu gehen. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens, bis auf meine Freundin. Meine Entscheidung hat mich gelehrt, innerhalb von zehn Wochen, wieder etwas selbstbewusster zu sein. Es ist zudem nicht falsch seine eigenen Ziele zu verfolgen. Auch wenn man eine Familie hat, sollte man sich zuerst um sich selbst kümmern. Denn wenn es mir nicht gut geht, kann ich auch niemanden anderen helfen. Meine Entscheidung fiel, aus dem Tierheim Cottbus einen kleinen Kater und eine kleine Katze zu adoptieren. Cerbi und Sansa gewöhnten sich schnell aneinander und an ihr neues Zuhause. Die beiden Süßen sowie meine neuen Kontakte, aus der Klinik halfen mir, mich in Senftenberg wohler zu fühlen und endlich irgendwo anzukommen. Denn das Einzige, was ich im Innersten stets suchte, war ein Zuhause. Auch mit meiner Freundin sprach ich mich endlich aus. Wusste ich doch, dass ich aufgrund meiner Kindheit ein Kommunikationsproblem hatte. Ich habe auch versucht mit Lutz zu sprechen. Dieser war anfänglich sehr schockiert, über die Kündigung und meine Krankheit, eine sogenannte posttraumatische Belastungsstörung. Er fragte mich, warum er davon zuletzt erfuhr. Mein alter Arbeitgeber hatte seine Schweigepflicht gebrochen und Johannes von meiner Kündigung berichtet, als sich dieser nach mir erkundigen wollte. Ich habe mich bei Lutz entschuldigt, dass ich ihn, aus Angst vor seiner Reaktion, nichts gen konnte. Wir hatten nach Janet Tod 3 Jahre lang nicht mehr ordentlich miteinander gesprochen. Ich habe das Gespräch mit ihm gesucht. Genützt hat es nichts.



© Lisa Frank 2024-09-01

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