Der größte Wunsch und das schönste Geschenk sind unerreichbar, unrealistisch und doch glaube ich, dass es eines Tages wahr werden könnte: FRIEDEN genauso wichtig sind GESUNDHEIT, LEBEN, ZEIT.
Seit es die Menschheit gibt, streben viele nach Reichtum, Macht, Ruhm und noch viel mehr. Immer weiter, schneller und höher, das alles hat seinen Preis. Die Folgen sind weltweit überall zu sehen. Der Mensch zerstört sich und die Umwelt, treibt Raubbau in jeglicher Hinsicht, denkt nicht an die Folgen. Ich denke ständig an einen wunderbaren Satz, besser ausgedrückt, an die Worte: »Ich habe einen Traum«. I have a Dream! Sicher ist es meinerseits zu hoch gegriffen. Berühmte Persönlichkeiten sprachen diese Worte aus, gaben alles dafür – auch ihr Leben. Manches wurde von diesen erreicht – vieles nicht. Einigen von ihnen wurde nach dem Leben getrachtet, schon um sie mundtot zu machen, was eher das Gegenteil bewirkte. Wir alle haben unsere Träume, Visionen, Wünsche und Ziele. So gesehen, liegt das schönste Geschenk nicht in den materiellen Dingen. Persönlich gebe ich lieber, als etwas zu nehmen, weil es mich irgendwie beschämt. Brauche aus Altersgründen persönlich nichts mehr, außer dass ich meine lieben Mitmenschen damit beglücke, indem ich ihnen Zeit schenke, zuhöre, rede. Wünsche mir auch mehr Zeit für mich!
Schreibe immer noch sehr gerne Briefe und Karten mit der Hand und telefoniere mit ihnen. Verschenke und verschicke an sie Bücher, die ich gekauft habe, weil diese mir sehr zusagten. Dazu gehören auch solche, worin meine Geschichten oder Gedichte in Anthologien zu finden sind. Guten Kontakt von fern haben wir seit Jahrzehnten mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, auch mit Freunden. Leider lichten sich die Reihen nach und nach schon länger. Wollen uns hoffentlich bald wieder treffen. Corona hinderte uns daran, dass wir uns umarmen können, die Körpernähe spüren, gemeinsam lachen, weinen, in Erinnerungen schwelgen, es uns dabei gemütlich machen. Gaumenfreuden und kleine Getränke für Körper, Geist und Seele sind inbegriffen. Früher war alles von allem viel mehr, manchmal mehr als mehr. In gemütlicher Runde schmeckt eben alles besser. Jetzt ist es kaum der Rede wert. Wie ein wilder Sturm sich erhebt und abflaut, versiegt manches in unserem Innern. Das muss nicht heißen, dass wir unzufrieden oder gar unglücklich sind. Im Gegenteil. Der Gedanke, etwas geleistet zu haben, egal ob beruflich, gesellschaftlich, hobbymäßig oder im Alltagstrott voll routiniert, wurde rotiert wie ein Rotor. Angetrieben von einer inneren Triebkraft aus Lebensfreude.
Natürlich sind wir sehr einsichtig und umsichtig, sind mittlerweile dreimal geimpft und tragen entsprechend Masken. Geben uns Mühe, so gut es geht, dass wir andere und uns nicht gefährden, anstecken, in unangenehme Lage bringen. Sind sehr dankbar, dass es Menschen gibt, die ihr Bestes geben. Übermitteln ihnen mit kleinen und liebevollen Aufmerksamkeiten unsere Wertschätzung.
© Elisabeth-Christine Kayser 2021-12-27