Zwischen Legende und Wirklichkeit
Teil 1:
Man erzählte sich, dass dies ein verwunschener Wald sei, in dem Elfen, Feen, Kobolde, Dämonen und Magie noch existierten. Von außen betrachtet wirkte er wunderschön und friedlich. Alles war in sattem Grün gehüllt, die Bäume ragten hoch in den Himmel, und die Sonnenstrahlen tanzten zwischen den Ästen und Sträuchern.
Aurora stand an der Lichtung, die in den Wald führte. Sie wusste, dass man ihn besser meiden sollte, da sich die wildesten Geschichten um diesen Ort rankten. Doch neugierig, wie sie war, beschloss sie, sich dennoch umzusehen. Die Vögel zwitscherten ein fröhliches Lied, und die Blätter raschelten leise im Wind. Der frische Duft der Blumen lag in der Luft, und viele bunte Schmetterlinge kreuzten ihren Weg, der sie immer tiefer in diesen mystischen Ort führte. Plötzlich bemerkte sie im Augenwinkel eine Bewegung im Gebüsch zu ihrer Rechten. Sie blieb stehen und versuchte, genauer hinzusehen. Ein kleines Kaninchen sprang heraus und hüpfte weiter. Erleichtert setzte sie ihren Weg fort. Die Bäume wurden dichter, und ein leichter Nebel zog auf. Doch anstatt furchteinflößend zu wirken, schufen die Sonnenstrahlen, die auf den Nebel trafen, ein fast magisches Schauspiel.
“So ganz allein in diesem Wald unterwegs?” erklang eine Stimme, deren Herkunft nicht auszumachen war. Aurora blieb erschrocken stehen und sah sich um, doch niemand war zu sehen. “Wer ist da?” fragte sie. Doch es kam keine Antwort. Ein ungutes Gefühl beschlich sie, und sie beschloss, zurückzugehen. Doch plötzlich war der Weg, den sie eben noch genommen hatte, verschwunden. Der Nebel schien den Wald verändert zu haben. Sie blinzelte und suchte eine Orientierung. Ein schmaler Pfad zeichnete sich vor ihr ab, und sie beschloss, ihm zu folgen.
“Wieso willst du denn schon gehen?” Plötzlich erkannte sie eine schemenhafte Gestalt im Nebel. Ihr Herz raste, da sie nicht gut im Kämpfen war und sich kaum verteidigen konnte. Sie stand wie angewurzelt da und starrte die näherkommende Silhouette mit weit aufgerissenen Augen an. Im nächsten Moment riss sie sich aus ihrer Starre und suchte hektisch nach einem Gegenstand zur Verteidigung. Sie fand einen abgebrochenen Ast und hob ihn schnell auf, um ihn wie ein Schwert vor sich zu halten.
© Starry Moonfairy 2025-02-28