Lebe den Tag, als wäre es dein letzter

Aamna Mashraj

by Aamna Mashraj

Story
Kassel

Die Zeit vergeht schneller, als wir es begreifen können. Ein Augenblick folgt dem nächsten, und ehe wir uns versehen, sind Tage, Wochen, Jahre vergangen. Doch was bleibt am Ende? Was bleibt von all den Momenten, die wir erlebt haben? Es sind nicht die Reichtümer, die wir anhäufen, nicht die Erfolge, mit denen wir uns schmücken, sondern die Spuren, die wir in den Herzen anderer hinterlassen. Ali (r.a.) sagte: “Lebe deinen Tag, als wäre es dein letzter, aber arbeite für die Ewigkeit.” Diese Worte tragen eine tiefe Wahrheit in sich. Jeder neue Tag ist eine ungeschriebene Seite in unserem Lebensbuch, und wir haben die Möglichkeit, sie mit Güte, Mitgefühl und Freude zu füllen. Doch allzu oft vergessen wir, worauf es wirklich ankommt. Wir lassen uns von Sorgen erdrücken, von Ärger beherrschen, von Kleinigkeiten aus der Bahn werfen. Wir verlieren uns in Nichtigkeiten und merken nicht, dass jeder Tag, den wir verschwenden, ein Tag ist, den wir nie zurückbekommen. Deshalb sollten wir jeden Morgen mit Dankbarkeit beginnen. Dankbar dafür, dass wir atmen, dass unser Herz schlägt, dass wir noch eine Chance bekommen, Gutes zu tun. Dankbar für die Menschen, die uns umgeben, für die Liebe, die wir geben und empfangen dürfen. Wir sollten jeden Tag mit Freude leben – nicht, weil das Leben immer leicht ist, sondern weil es ein Geschenk ist. Freude findet sich nicht in großen Dingen, sondern in den kleinen Gesten, im Lächeln eines Fremden, in der Umarmung eines geliebten Menschen, in der warmen Sonne auf unserer Haut. Und während wir unser Leben leben, sollten wir niemals vergessen, dass unser Handeln Spuren hinterlässt. Kein Unrecht tun – das sollte unser Grundsatz sein. Niemanden absichtlich verletzen, niemanden demütigen, niemanden verurteilen, ohne seine Geschichte zu kennen. Wir sind alle Reisende auf dieser Welt, und jeder von uns trägt seine eigenen Lasten. Es heißt: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Wie oft wünschen wir uns Verständnis, aber schenken es selbst nicht? Wie oft erwarten wir Liebe, aber teilen sie nicht? Wie oft sehnen wir uns nach Vergebung, aber sind nicht bereit, anderen zu vergeben? Vielleicht ist heute der Tag, an dem wir beginnen, bewusster zu leben. Der Tag, an dem wir unser Herz öffnen für die Schönheit des Moments. Der Tag, an dem wir uns fragen: Wenn dies mein letzter Tag wäre – hätte ich genug geliebt? Genug gegeben? Genug Gutes getan?

Mögen wir mit jedem Tag, den uns das Leben schenkt, wachsen. Mögen wir Spuren hinterlassen, die bleiben – nicht durch Macht oder Besitz, sondern durch Freundlichkeit, durch aufrichtige Worte, durch die Liebe, die wir in die Welt tragen.

Denn am Ende zählt nicht, wie lange wir gelebt haben, sondern wie wir gelebt haben. Und wenn unser letzter Tag kommt, möge er nicht von Reue erfüllt sein, sondern von der Gewissheit, dass wir unser Bestes gegeben haben – für uns selbst, für andere, für das Leben.

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© Aamna Mashraj 2025-03-12

Genres
Novels & Stories
Moods
Emotional, Hoffnungsvoll, Entspannend
Hashtags