Liebeserklärung an Mia

mondzart

by mondzart

Story

Es ist die Art wie du deinen kleinen Kopf gegen meine Hand drückst, wenn ich mich zur dir hinabbeuge, um dich zu streicheln. Das Miau, mit dem du mich am Morgen oder nach der Arbeit empfängst, unterscheidet sich von allen anderen Miaus dieser Welt. Es löst in mir immer eine ganz besondere Freude aus, vermutlich weil auch ich mich besonders fühle, wenn du mich so begrüßt. Das erste Miau des Tages, diese ersten Momente mit dir, das ist meine Lieblingszeit. Wenn du so kuschelbedürftig bist und dich an mich drückst, dann starte ich so gut in den Tag, ganz anders als ich es mir vor einem halben Jahr auch nur erträumt hätte.
Da ist so viel mehr Liebe in meinem Alltag, seit du da bist. So viele kleine Momente, die ich mir nie hätte vorstellen können. Oft kommt es mir noch richtig surreal vor, dass du jetzt hier bist. Dann sitze ich da und schaue dich an und kann mir gar nicht vorstellen, jemals ohne dich gewesen zu sein. Und gleichzeitig erinnere ich mich daran wie lange ich auf dich gewartet habe. Fünfzehn Jahre. Seit fünfzehn Jahren will ich schon eine Katze und jetzt bist du hier. Immer noch irgendwie surreal.

Ich lache auch öfter. Ich lache, wenn du zwischen meinem Gesicht und dem Buch hin und her springst, wenn ich morgens im Bett liege – weil du es einfach nicht abwarten kannst, bis ich endlich aufstehe. Ich lache, wenn du verrĂĽckte Sachen machst. Wenn du mich erschreckst, weil du im Affentempo an mir vorbeischieĂźt. Wenn du deinen Po in die Höhe streckst und mit den Hinterbeinen Gas gibst, so kurz vor dem Angriff auf deine Lieblingsmaus. Wenn du ganz groĂźe Augen bekommst und dein Schwanz wie wild hin und her peitscht, weil das Spiel gerade alles ist fĂĽr dich.
Ich liebe deine Neugier. Wie du die Welt erkundest, weil alles spannend ist. Ich liebe es, das Leben durch deine Augen zu sehen. “Entspann dich mal, Mama”, sagst du, “und sei ein bisschen mehr wie eine Katze. Essen, schlafen, glĂĽcklich sein – das ist alles, was zählt.”

Ich liebe es, mein Gesicht in deinem weichen Fell zu vergraben. Ich habe jetzt gelernt, aktiv Trost bei dir zu suchen, wenn ich welchen brauche – und darauf bin ich unheimlich stolz. Wenn ich abends heimkomme, erzähle ich dir oft von der Arbeit, was du mit gelegentlichem Miauen kommentierst.
Es sind gerade mal vier Monate und ich kann mir ein Leben ohne dich schon gar nicht mehr vorstellen. Du bereicherst mich auf eine Art und Weise, die ich nie fĂĽr möglich gehalten hätte. Dank dir bin ich ausgeglichener, zufriedener, fĂĽhle mich wohler – und Zuhause ist gleich viel mehr Zuhause, wenn da eine Katze ist, jemand zum Liebhaben, zum Kuscheln, zum Familie-Sein.

Du bist meine Familie, Mia, und dafĂĽr liebe ich dich. Ich liebe dich fĂĽr dein Schnurren; fĂĽr deine Pfote, die mich anstupst, wenn du etwas von mir willst; fĂĽr all die unterschiedlichen Miaus dieser Welt – und fĂĽr den sĂĽĂźen, kleinen Fleck auf deiner Nase, der hervorragend zu deiner frechen Art passt.
Unerwartet bist du in mein Leben gekommen und hast es auf den Kopf gestellt – auf die beste mögliche Art. Und dafĂĽr mein Miau von ganzem Herzen. Ich hab dich lieb.

Mama

© mondzart 2025-03-25

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